Die Freundschaft zwischen Hermann Hesse und dem Schweizer Maler Albert Welti umfasst weniger als ein Jahrzehnt der Gemeinsamkeit, reicht aber weit über den frühen Tod Weltis hinaus und hat den Dichterfreund intensiv beschäftigt und nachhaltig angeregt. So geht der Titel von Hesses Romanfragment „Das Haus der Träume“ auf ein gleichnamiges Bild und eine Lithographie von Welti zurück, Werke, die den Schriftsteller tief beeindruckten.
Als Welti 1912 starb, zog die Familie Hesse in sein Berner Haus; Hesse hat diesen Wechsel von Gaienhofen in die Schweiz in seinen autobiographischen Schriften „Beim Einzug in ein neues Haus“, 1931 geschildert. In diesem Domizil hat der Dichter dann auch die Einführung zu einer Erinnerungsbroschüre an den Maler Albert Welti geschrieben und ihm damit ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Die vielfältigen Bindungen zwischen Dichter und Maler, aber auch zu den jeweiligen Ehefrauen, werden in der Ausstellung anhand von zahlreichen Briefen, Büchern, Bildern, Dokumenten und Fotos aufgezeigt. Zum ersten Mal gelangen dabei die wieder aufgefundenen Briefe von Hermann Hesse an den Malerfreund an die Öffentlichkeit, zugleich bislang unbekannte Fotos von Mia Hesse zur Gaienhofener Zeit aus Familienbesitz und zum Teil noch nie ausgestellte Aquarelle des Dichtermalers.