14. Hermann-Hesse-Kolloquium hat in Calw stattgefunden
Meldung vom 12.05.2013


Nach einer Pause von fünf Jahren, in der sich die Internationale Hermann-Hesse-Gesellschaft rekonstituierte (www.hessegesellschaft.de), wurde nun auch das mit ihr verbundene Internationale Hermann-Hesse-Kolloquium erfolgreich wiederaufgenommen. Das Thema lautete diesmal „Der poetischen Wahrheit nachgehen – Der biografische Aspekt in Hermann Hesses Werk“.
Rund 150 Besucher lauschten den acht Vorträgen des insgesamt 14. Kolloquiums in Hesses Geburtsstadt Calw. Besonders erfreut zeigte sich der Calwer Oberbürgermeister Ralf Eggert in seinem Grußwort, dass als Ehrengäste u. a. auch die Hesse-Enkel Sibylle Siegenthaler-Hesse, Simon Hesse und Silver Hesse gekommen waren.
Inhaltliche Höhepunkte bildeten die Ausführungen der Schriftsteller Adolf Muschg und Michael Kleeberg, die ihrem bedeutenden Vorgänger Hermann Hesse ihre Referenz erwiesen. Muschg (Foto) sprach Hesse dabei seine Bewunderung aus für das umfangreiche Briefwerk, das er neben seinem schriftstellerischen Werk schuf und in dem er in einer ganz eigenen kreativen Weise mit zahlreichen Lesern korrespondierte.
Der 1959 in Stuttgart geborene und zeitweise in Böblingen aufgewachsene Michael Kleeberg, der durch seine Romane „Ein Garten im Norden“ oder „Das amerikanische Hospital“ bekannt geworden ist, referierte über Hesses Sprachkunst in der 1919 entstandenen Novelle „Kinderseele“, die er als „einen, wenn nicht den Höhepunkt der deutschen Novellistik im 20. Jahrhundert“ bezeichnete.
Die Referenten Michael Limberg, Tim Lörke, Kirsten von Hagen, Osman Durani, Henriette Herwig und Volker Michels gingen in ihren Vorträgen facettenreich der Kunst Hermann Hesses nach, aus seinem bewegten Lebenslauf heraus immer aufs Neue literarische Werke zu schaffen, die seit über 100 Jahren Menschen in aller Welt faszinieren, sodass die Gesamtauflage von Hesses Werken mittlerweile auf über 150 Millionen Bücher gestiegen ist.
Die Vorträge des Kolloquiums werden in einem Sammelband erscheinen, der zum Preis von 30 Euro über die Stadt Calw vorbestellbar ist: Tel. 07051-167-399 oder stadtinfo@calw.de.
Michael Limberg, der das Kolloquium moderierte, Hans-Martin-Dittus, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Calw, der mit seinen Mitarbeiterinnen die Durchführung organisierte, als auch die Besucher äußerten sich zufrieden über den Verlauf des Kolloquiums, das nach fünf kolloquiumslosen Jahren ein Neuanfang war. Das nächste Kolloquium wird voraussichtlich 2015 erstmals im Tessin in der Calwer Partnergemeinde Montagnola/Collina d’Oro stattfinden, in der Hermann Hesse die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens verbrachte.
Text und Foto: Kulturbüro Herbert Schnierle-Lutz