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Auf Hesses Spuren quer durch Deutschland

Meldung vom 04.09.2013

Seit dem 19. Juli wandert der Hamburger Arnold Schnittger von Flensburg bis zum Bodensee durch Deutschland – mit Rollstuhl. Meistens im Rollstuhl: sein 19-jähriger Sohn Nico, der seit seiner Geburt mit schweren Behinderungen lebt und auf die Rund-um-die-Uhr-Pflege seines Vaters angewiesen ist.   Jetzt hat das ungewöhnliche Vater-Sohn-Team einen Boxen-Stopp in Calw eingelegt, wo es vor dem Hesse-Museum offiziell empfangen wurde. Das Etappenziel Calw war kein Zufall, denn Arnold Schnittger ist bekennender Hesse-Fan: „Hermann Hesse hat mich viele Jahre meines Lebens begleitet.“ Und so ist es auch kein Zufall, dass die 1.100 Kilometer lange Tage am 11. September in Gaienhofen enden soll, wo der Calwer Dichter viele Jahre lebte.   Ein Grund für die Mammut-Anstrengung des Berufs-Fotografen Schnittger ist die prekäre Situation von pflegenden Angehörigen: ,,Wir wollen die notwendige Wertschätzung für Menschen, die Angehörige pflegen, einfordern - gleich, ob es die eigenen Kinder sind, die Großmutter, der Vater, die Mutter." Mit der ,,lnwendig warm-Wanderung" will der Fotograf, der inzwischen wegen der Dauerpflege seines Sohnes von Hartz lV lebt, auch auf ein Wohnprojekt im Süden Hamburgs hinweisen, das möglichst viele Alleinerziehende mit behinderten Kindern beherbergen soll. Schnittgers Verein Nico's Farm (www.nicosfarm.de) setzt sich seit Jahren für solche Projekte ein, die Wanderung soll möglichst viele Mitmenschen auf diese besondere Form des Wohnens aufmerksam machen, an verschiedenen Orten hat sich Nicos Vater schon Anregungen für das ambitionierte Projekt an- und abgeschaut.   Wer mehr über die Wanderung von Flensburg zum Bodensee und die einzelnen Etappen wissen möchte: www.inwendig-warm.de   Pressebüro et cetera

Zitat der Woche

„Aus den eifrigsten Jungen werden die besten Alten und nicht aus denen, die schon in der Jugend wie Großväter tun.“

Aus Hesses Roman „Gertrud“, 1910