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Aufbrüche im Leben Hermann Hesses

Meldung vom 02.11.2009

Speziell wird es dabei um die Befreiungen und Aufbrüche gehen, die Hesses Leben und Werk in besonderer Weise kennzeichnen.   Drei Veranstaltungen werden an diesem Tag angeboten: Zunächst wird um 14 Uhr Herbert Schnierle-Lutz bei einem Gang durch Hermann Hesses Leben und Werk die Situationen aufzeigen, in denen dieser sich immer wieder befreien und neu aufbrechen musste. Um 16 Uhr folgt ein Vortrag von Dr. Johannes Heiner über „Das Erwachen im Werk von Hermann Hesse“, bei dem vor allem „Siddhartha“ und „Das Glasperlenspiel“ im Mittelpunkt stehen werden. Und um 20 Uhr wird der aus Sri Lanka stammende und in Calw lebende Künstler Jayantha Gomes mit seinem Team sich in einer musikalisch-visuellen Performance Hesses weltweit meistgelesenem Werk „Siddhartha“ nähern.   Hermann Hesse hatte schwierige Lebensbedingungen. Fromm erzogen, suchte er nach einem Glauben nach eigenem Maß; in autoritären Strukturen aufgewachsen, suchte er einen Weg der Selbstbestimmung und Freiheit; zum Buchhändler bestimmt, wollte er die Bücher, die er las, lieber selber schreiben; sich vor Liebe zu den Frauen verzehrend, wollte der doch lieber als Einsiedler leben.   Blickt man auf diese schwierigen Bedingungen zurück, kann man sich nur wundern, dass es Hesse dank eines unermüdlichen Arbeitseinsatzes und der Unterstützung durch seine Freunde gelungen ist, eine gewissen Grundzufriedenheit mit seinem Leben zu erlangen. In diesem Prozess des Erlangens von innerer Zufriedenheit spielt eine Rolle, was Hesse später im Siddhartha und im Glasperlenspiel „das Erwachen“ genannt hat. Es handelt sich dabei um einen komplexen, meist durch Krisen verursachten seelischen Prozess, in der das individuelle Bewusstsein sich zu einer übergeordneten Verantwortung für das Ganze seines Lebens durchringt. Krise und Erwachen durchdringen sich wechselseitig und führen den Menschen in neue Bereiche seines Selbst.

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899