• Change Language:
  • English version is coming soon.

Aus den Briefen zwischen Heiner und Hermann Hesse

Meldung vom 13.01.2010

Konzipiert wurde die Lesung im vergangenen Jahr zum 100. Geburtstag des 2003 verstorbenen Heiner Hesse und nun von den SWR-Sprechern Rudolf Guckelsberger und Benedikt Schregle vorgetragen.   Heiner war der eigensinnigste und engagierteste der drei Hesse-Söhne. Seine frühe Politisierung führte zu einem regen Briefwechsel zwischen Vater und Sohn, in dem sie selten einer Meinung waren. Sie diskutierten kontrovers die Themen Erziehung, Lebensgestaltung, Politik und Kunst.   Zu Beginn der Veranstaltung konnten die Anwesenden sich ein Bild von Heiner Hesse machen. Ein kurzer Film zeigte ihn im Jahr 2002. Die Sparkasse Pforzheim Calw hatte in den letzten Jahrzehnten eine umfangreiche Hesse-Sammlung angelegt, und so kam es auch zu einigen Besuchen bei Heiner Hesse. Während dieser Besuche entstand das Filmmaterial.   Silver Hesse war sichtlich gerührt, die Aufnahmen vom Vater zu sehen. „Ich habe das Dokument auch zum ersten Mal gesehen, und es ist nicht ganz einfach, jetzt noch Worte zu finden.“ Bevor er 94-jährig starb, hatte sich Heiner 35 Jahre lang um die Förderung der Werke Hermann Hesses gekümmert.   In Heiners Jugend jedoch und auch im Erwachsenenalter war nicht abzusehen, dass er die Bedeutung des Literarischen Werkes des Vaters erkennen würde. Dies war erst der Fall, als er die Treuhänderschaft übernommen hatte. „Am Ende seines Lebens identifizierte er sich so sehr mit den Ansichten Hermanns, dass er kritische Fragen, seien sie auch gut gemeint gewesen, als Angriff betrachtete“, erzählte Silver Hesse.

Zitat der Woche

„Der Kleinere sieht am Größeren das, was er eben zu sehen vermag.“

Aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, 1943