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Ausstellungsprojekte zum Thema "Hermann Hesses gelehrter Großvater Hermann Gundert" ab 30. März im Calwer Hesse-Museum

Meldung vom 17.03.2014

Anlässlich des 200. Geburtstags von Hermann Gundert beschäftigt sich in Calw selbstverständlich auch das seinem Enkel Hermann Hesse gewidmete Museum mit diesem Jubiläum. Vom 30. März bis 6. Juli gibt es dazu ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm. Die erste Vernissage im Museum zum Ausstellungsprojekt „Hermann Hesses gelehrter Großvater“ findet am 30. März um 11.15 Uhr statt.

Den Auftakt zu der biografisch dokumentierenden und veranschaulichenden Ausstellung bildet ein Szenario, welches das Verhältnis von Großvater Gundert und Enkel Hermann Hesse schlaglichtartig beleuchtet: Nach dem Entweichen des Enkels aus der Evangelischen Seminarschule in Kloster Maulbronn begrüßte der Großvater den Enkel in seiner Schreibstube mit den Worten „So, Hermann, ich hab g’hört, du habest neulich ein Geniereisle g’macht“. Als einziger in der Familie war er nicht entsetzt, sondern zeigte Verständnis. Warum dies so war, macht die Ausstellung deutlich: Vergleicht man die beiden Lebensläufe miteinander, weisen Kindheit und Jugend von Großvater und Enkel erstaunliche Parallelen auf.

Die vom Museumsteam um Leiterin Felicitas Hartmann in Kooperation mit Herbert Schnierle-Lutz und Verena Auwärter gestalteten Räume zeigen des Weiteren die aufregenden 23 Jahre, die Hermann Gundert als Missionar in Indien verbrachte sowie die nicht minder ereignisreichen drei Jahrzehnte, die Gundert als Leiter des Verlagsvereins in Calw wirkte.

Zwei künstlerische Hommagen begleiten die biografische Ausstellung getreu dem Motto des Hermann-Gundert-Jahres „Calw trifft Indien“: Zwei unterschiedliche Indien-Begeisterte suchen den künstlerischen Dialog mit Hermann Gundert. Ihre Werke werden abwechselnd die biografische Ausstellung um einen künstlerischen Aspekt bereichern.

Den Anfang macht vom 30. März bis 11. Mai der Münchner Architekt und Maler Rainer Schoder. Auf den Spuren Hermann Gunderts  ist er durch Südindien gereist und führt die Schauplätze und Impressionen dieses exotischen Landes in Zeichnungen und Aquarellen unter der Überschrift „Hermann Gundert und die Sprache der Götter“ vor Augen. Die Ausstellungstexte dazu verfasste Dr. Albrecht Frenz, der langjährige Vorsitzende der Hermann-Gundert-Gesellschaft.

Am 24. Mai wird dann um 18 Uhr die zweite bis zum 6. Juli laufende Hommage eröffnet: In dieser gibt der aus Sri Lanka stammende Calwer Künstler Jayantha Gomes unter dem Titel „Hermann Gundert – Brückenbauer und Fährmann“ einen künstlerischen Einblick in die Lebensphilosophie Gunderts mit eigens dafür geschaffenen Bildern. Gomes wählt dafür die Motive des Fährmanns und Brückenbauers, die auch in Hermann Hesses Erzählung „Siddhartha“ eine wichtige Rolle spielen.

Im Rahmen dieser Vernissage werden zudem Schüler der Wimberg-Schule sowie der Hermann-Gundert-Schule in Calw Projektergebnisse vorstellen: In Kooperation mit dem Hesse-Museum sind unter anderem zum Thema „Kindheit des Zauberers“ Ausstellungsobjekte entstanden, die das Verhältnis von Großvater und Enkel näher beleuchten und ebenfalls bis zum 6. Juli im Hermann-Hesse-Museum zu bestaunen sind.

Quelle: Hermann-Hesse-Museum Calw

Zitat der Woche

„Aus den eifrigsten Jungen werden die besten Alten und nicht aus denen, die schon in der Jugend wie Großväter tun.“

Aus Hesses Roman „Gertrud“, 1910