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Briefwechsel mit dem Zeichner Alfred Kubin

Meldung vom 18.12.2007

Gegensätzlichere Naturelle lassen sich kaum denken als der von den Dämonien der Natur und des Menschen angezogene Maler und Zeichner Alfred Kubin (1877–1959) und Hermann Hesse (1877–1962), der ebendiese Kräfte in seinen Erzählungen und Gedichten zu bändigen versuchte. Doch war es das Kraftfeld gerade dieser Unterschiede, das sie zusammengeführt hat.   Beide waren Außenseiter, die in selbstgewählter Zurückgezogenheit weitab vom zeitgemäßen Kulturbetrieb gelebt und produziert haben und die Jahre des Nationalsozialismus in Repression und finanzieller Not erlebten: Hermann Hesse im Tessin in Montagnola, Alfred Kubin im österreichischen Zwickledt bei Wernstein am Inn.   Seit 1911 hat Hermann Hesse in seinen Buchbesprechungen immer wieder auf die Kongenialität Kubinscher Bilder mit seinen literarischen Vorlagen hingewiesen, bis sich ab 1928 ein lebenslanger Briefkontakt zwischen den beiden entwickelte. Im Vordergrund dieser Korrespondenz stehen ihre Antworten auf die Zeitgeschichte, die bei Hesse von den Erzählungen Narziß und Goldmund über Die Morgenlandfahrt (für die Kubin die Titelillustration beigesteuert hat) bis zu seinem Alterswerk Das Glasperlenspiel reichen.   Neben den Briefen überliefert unsere Edition sämtliche noch auffindbare Zeichnungen, die Kubin seinen Schreiben beilegte. Zudem vermittelt ein Bildteil mit zeitgenössischen Fotografien authentische Einblicke in die Werkstatt und Umwelt beider Künstler.   »Außerhalb des Tages und des Schwindels« Briefwechsel 1928-1952 Herausgegeben von Volker Michels 304 Seiten, Gebunden Euro ca. 24,80 [D] / Euro ca. 25,50 [A] / sFr ca. 42.50 (ISBN 978-3-518-41941-0)

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899