Calwer Schüler erklärten spielerisch Hesses Lyrik
Meldung vom 13.09.2012


„Seltsam schöne Hügelfluchten, dunkle Berge, helle Matten, rote Felsen, braune Schluchten, überflort von Tannenschatten ...“. Mit diesen Zeilen aus Hesses Gedicht „Schwarzwald“, begrüßten die Schüler des Literatur- und Theaterkurses am Hermann Hesse-Gymnasium die Besucher einer beeindruckenden Darstellung von Hesse-Lyrik im romantisch gelegenen Literaturgarten. „Mit unserem Projekt „InterHessehalber“ wollen wir Ihnen heute die Lyrik Hermann Hesses in klar verständlicher Art und Weise näher bringen“, kündigte Michel Herzberg an. Eine wahrlich nicht einfache Aufgabe bei der fast unüberschaubaren Vielfalt von Hesses Lyrik. Doch die Pennäler zogen sich gekonnt aus der Affäre. Anhand von klug ausgewählten Ge-dichten, deren Inhalte meist noch in szenischen Darstellungen entfaltet wurde, gelang es den engagierten Schülern, wesentliche Seiten von Hesses Leben und Werk klar herauszuarbeiten. Dabei war es dramaturgisch geschickt gemacht, dass Herzberg immer wieder in die Rolle des Dichters schlüpfte. Nach der gelungenen Einstimmung des Publikums wagten sich die Kursteilnehmer gleich an eine Interpretation des berühmten Gedichtes „Seltsam, im Nebel zu wandern“. Es kam die Vermutung auf, dass Hesses vielfältigen Ge-dichte zwar tiefsinnig, jedoch oft von einem zu melancholischen Grundton getragen seien. Die Schülerin Melis war da anderer Meinung und belegte dies mit dem gekonnten Vortrag des Gedichtes “Pfeifen“, in dem der Dichter bekennt, dass er in seinem Leben zwar keine Zeit für Klavier und Geige gefunden hat, jedoch das heitere Pfeifen mit viel Erfolg praktiziere. Eine harte Nuss war dann für die jungen Akteure des Abends die Beschäftigung mit dem Roman „Der Steppenwolf“. Dabei ging es um die Frage ob man ein angepasstes Leben führen solle oder sich selbst treu bleiben auch auf die Gefahr hin anzuecken. Hesses Ge-dicht: „Der Mann von 50 Jahren“, gab dann Anlass, über den Tod nachzudenken. Sie schlossen mit den Versen:„Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne...“. Nach den Darbietungen zeigte sich Lehrerin Gisela Schieß sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wie zu vernehmen war, war das Interesse der Schüler an dem Projekt so groß, dass sie sich sogar in den Ferien trafen, um daran zu arbeiten. eingestellt von: Pressebüro et cetera