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"Der Anfang aller Kunst ist die Liebe" - Einzelausstellung Hermann Hesse zum 50ten Todestag in der Galerie Ludorff

Meldung vom 01.02.2012

Anlässlich des 50. Todestages von Hermann Hesse (1877 Calw - 1962 Montagnola) ehrt die Galerie Ludorff den deutschen Ausnahme-Schriftsteller und Maler mit der großen Einzelausstellung „Der Anfang aller Kunst ist die Liebe – Aquarelle und Gedichte von Hermann Hesse“. Es werden über 70 Aquarelle, Zeichnungen und handschriftliche Gedichte gezeigt, die die seltene Gelegenheit eines Blicks auf den Maler Hermann Hesse bieten. Eröffnung ist Sonntag, den 5. Februar 2011 von 12 bis 14 Uhr. Der Dichter und Nobelpreisträger Hesse gilt als einer der brillantesten deutschen Schriftsteller. Seine Werke „Siddhartha“ (1922), „Der Steppenwolf“ (1927) und „Das Glasperlenspiel“ (1943) zählen zu den Meisterwerken der Deutschen Literatur. Weniger berühmt ist sein umfangreiches malerisches Werk. Die frühesten Exponate der Ausstellung datieren auf das Jahr 1918, als Hermann beginnt, sich intensiv und ernsthaft mit der Malerei zu beschäftigen. Nachdem er 1912 nach Bern übersiedelte, beschränkte er sich zunächst auf Vignetten zur Illustration seiner Gedichte und verschenkt sie als Beigabe an seine Sammler, Freunde und Mäzene. Die anfänglich sporadische Beschäftigung mit der Malerei intensivierte sich nach 1918, als Hermann Hesse mehrere private Rückschläge erleidet : Nach der Trennung von seiner Frau, wird diese in eine Nervenheilanstalt eingewiesen und die Kinder kommen in fremde Obhut. Tief vereinsamt wagt Hesse in dieser Situation einen Neuanfang, verlässt im folgenden Jahr Bern und sucht sich im Süden der Schweiz eine neue Heimat. Von seinem neuen Haus, der Casa Camuzzi aus, beginnt er auf zahlreichen Wanderungen durch die Collina d‘Oro, die Kirchen, Häuser, Bäume, Blumen, Wälder und Straßen in Aquarellen (Roccolo im Wald, 1929), detaillierten Zeichnungen (Terrasse der Casa Bodmer, 1931) und flüchtigen Skizzen festzuhalten. Die Malerei wird zum neuen Medium, um das jüngst Erlebte zu verarbeiten und persönliche Empfindungen auszudrücken. Im Tessin entwickelt sich nach und nach ein persönlicher Malstil. Die anfänglich naturalistische und oftmals märchenhafte Darstellung der Landschaft in gedämpftem, pastellfarbenem Kolorit reift zu einer abstrahierten, dem Expressionismus nahestehenden, leuchtenden Farb- und Formgebung (Tessiner Landschaft, 1922). Inspiration und Anleitung erfährt Hesse durch die Malerei seiner Freunde Hermann Max Pechstein, August Macke (Bei den Pyramiden, 1920) aber vor allem von Louis Moillet, dem er eng verbunden ist. Erst mit knapp 40 Jahren entdeckt und fördert Hermann Hesse seine zeichnerische Begabung. Dabei treibt den Autodidakten nicht etwa künstlerischer Ehrgeiz, sondern die Freude am malerischen Ausdruck und die Faszination an der Schönheit der Natur im Wandel des südlichen Lichts. Seine farbintensiven Bilder belegen auf stimmungsvolle Weise Hesses Empfinden voller Optimismus und Schaffensdrang in den Tessiner Jahren. Rückblickend betrachtet schildert Hesse die Jahre im Tessin als seine „vollste, üppigste, fleißigste und glühendste“ Zeit. Die Ausstellung zeigt nicht nur die atmosphärischen Aquarelle und Zeichnungen aus den Tessiner Jahren. Zahlreiche Illustrationen zu den ebenfalls ausgestellten handgeschriebenen Gedichten runden den Rundgang durch das Oeuvre des Ausnahmetalentes Hermann Hesse in der Galerie Ludorff ab. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem ausführlichen Essay des ehemaligen Suhrkamp Lektors und Herausgebers der Hermann Hesse Gesamtausgabe Volker Michels sowie Abbildungen sämtlicher Exponate. Der Katalog kann über die Internetseite der Galerie für EUR 20,-- bestellt werden. Für die wahren Hesse-Fans : Es folgt die große Museumsausstellung „..die Grenzen überfliegen. Der Maler Hermann Hesse“ (28. März – 12. August 2012) im Kunstmuseum Bern. Der Anfang aller Kunst ist die LiebeAquarelle und Gedichte von Hermann Hesse5. Februar - 5. Mai 2012Hermann HesseGalerie LudorffKönigsallee 22, 40212 DüsseldorfDeutschlandhttp://www.ludorff.com Quelle: www.gosee.de  

Zitat der Woche

„Jeder strahlt sein Schicksal selber aus. Weisheit ist: es als Bild seiner selbst erkennen und nicht eine rohe ‚äußere’ Macht darin sehen.“

Aus einem Brief Hermann Hesses 1919