Drei Dutzend Vertonungen von Gedichten Hesses für den Udo-Lindenberg-Bandwettbewerb eingereicht
Meldung vom 21.05.2014


Am 19. Juli werden zum vierten Mal auf dem Marktplatz in Calw direkt vor dem Geburtshaus Hermann Hesses sechs Bands den Panik-Preis der Udo-Lindenberg-Stiftung ausspielen, bei dem es auch einen Hermann-Hesse-Sonderpreis für die beste Vertonung eines Gedichtes des Literaturnobelpreisträgers gibt.
Die Jury hat nun unter dem Vorsitz von Udo Lindenberg aus über 250 Bands die sechs Bands ausgewählt, die am 19. Juli ab 16 Uhr auf dem Calwer Marktplatz um den Panik-Preis spielen werden auf der großen Bühne, auf der abends auch Udo Lindenberg selbst mit seinem Panik-Orchester auftreten wird.
Ausgewählt wurde auch die Preisträgerin 2014 des von der Sparkasse PforzheimCalw gestifteten Hermann-Hesse-Sonderpreises, die nach dem Band-Wettbewerb auf der Bühne ihre Hesse-Vertonung vortragen wird. Für diesen Sonderpreis hatten diesmal rund drei Dutzend Solomusiker sowie Bands Beiträge eingereicht, mit einem weiten Spektrum, das von Liedern im Chanson-, Folk- oder Pop-Stil über Rock-Songs bis zu experimentellen Beiträgen im Stile der Kleinkunstbühnen reichte. – Die Jury hätte deshalb eigentlich drei Preise benötigt, um jeweils den besten Beitrag in diesen sehr verschiedenartigen Vertonungs- und Interpretations-Genres zu prämieren. Da aber nur ein Preis zur Verfügung steht, entschied Udo Lindenberg schließlich, diesen einer jungen Sängerin zu geben, deren Stimme und Vertonung eines anspruchsvollen Liebesgedichtes ihn ansprachen.
Auch die Gedichte und Texte Hermann Hesses, welche von den zumeist jungen Musikerinnen und Musikern für die Vertonungen ausgewählt wurden, wiesen eine große Bandbreite aus und reichten von der frühen romantischen Lyrik über die experimentellen Gedichte der „Steppenwolf“-Zeit bis hin zu den großen Klassikern. – Hier die Liste der ausgewählten Gedichte in der zeitlichen Folge, in der sie Hermann Hesse geschrieben hat:
„Ich bin ein Stern“ (1896)
„Königskind“ (1896)
„Melodie“ (1898)
„Elisabeth“ (1900)
„Wie eine Welle“ (1901)
„Bitte“ (1901)
3 x „Im Nebel“ (1905)
2 x „Glück“ (1907)
„Herbstbeginn“ (1910)
„Die Schöne“ (1912)
„Fahrt im Aeroplan“ (1913)
„Ohne Dich“ (1913)
„Regentage“ (1913)
„Oft ist das Leben“ (1918)
„Liebeslied“ (1920)
2 x „Steppenwolf“ (1926)
„Neid“ (1926)
2 x „Für Ninon“ (1927)
2 x „Stufen“ (1941)
„Kopflos“ (1947)
Außerdem wurden diverse freie Bearbeitungen von Hesse-Themen z.B. aus „Demian“ und „Steppenwolf“ eingereicht.
Der „Hermann-Hesse-Sonderpreis“ für die beste Vertonung eines Hesse-Gedichtes in modernen populären Musikformen wurde bislang drei Mal verliehen:
2008 der Sängerin Nele für ihre Vertonung des Gedichtes „Im Nebel“
2010 der Sängerin Milene für ihre Vertonung des Gedichtes „Buchstaben“
2012 der Sängerin AnnaLu für ihre Vertonung des Gedichtes „Bitte“
Udo Lindenberg hat für die jungen Musikerinnen und Musiker als Anregung sowie für alle, die Hermann Hesse kennen lernen wollen, eine Textsammlung veröffentlicht:
"Udo Lindenberg: Mein Hermann Hesse. Ein Lesebuch", Suhrkamp Taschenbuch Nr. 4017, ISBN 978-3-518-46017-7, 3,99 Euro.
Weitere Informationen über den Wettbewerb und die Aktivitäten der Udo-Lindenberg-Stiftung sind unter www.udo-lindenberg-stiftung.de erhältlich.
Eingestellt am 21. Mai 2014 vom Kulturbüro Herbert Schnierle-Lutz