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Ein Wintertag mit Hermann Hesse

Meldung vom 26.02.2018

Auf dem Calwer Hermann-Hesse-Weg findet man wunderbare Gedichte des Nobelpreisträgers auf dichtem Raum im Stadtgarten versammelt. Geht man ihn im tiefsten Winter, bei eisiger Kälte entlang, sehnt man sich schnell nach der wärmenden Sonne des Frühlings. Schiebt man ein wenig Schnee beiseite kann man folgenden Lichtblick lesen:

  Manchmal   Manchmal scheint uns alles falsch und traurig,
wenn wir schwach und müd in Schmerzen liegen,

jede Regung will zur Trauer werden,

jede Freude hat gebrochne Flügel,

und wir lauschen sehnlich in die Weiten

ob von dorther neue Freude käme.


Aber keine Freude kommt, kein Schicksal

je von außen uns. Ins eigene Wesen

müssen wir, vorsichtige Gärtner, lauschen,

bis von dort mit Blumenangesichtern

neue Freuden wachsen, neue Kräfte.
  (PBS)

Zitat der Woche

„Mit der Weisheit geht es uns wie dem Achilles mit der Schildkröte. Sie ist immer ein Stück voraus. Zu ihr unterwegs zu sein, ihrer Anziehungskraft zu folgen, ist dennoch ein guter Weg.“

Aus einem Brief Hesses 1950 an Hans Huber