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Elke Erb erhält Büchner-Preis - Hohe Auszeichnung für ehemalige Hesse-Stipendiatin

Meldung vom 11.07.2020

„Ich hoffe, Sie können sich auf meine Texte einlassen wie ich auf ihre Stadt.“ So leitete Elke Erb, von Oktober bis Dezember 2011 Stipendiatin der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung, damals ihre Lesung in der Sparkasse ein. Jetzt ist der 1938 in Scherbach/Voreifel geborenen Lyrikerin der Georg-Büchner-Preis 2020 zugesprochen worden, die bedeutendste deutsche Literatur-Auszeichnung.

Die in Halle an der Saale aufgewachsene ehemalige Lektorin verfasst seit 1966 als Freie Schriftstellerin Kurzprosa, Lyrik, Übersetzungen und Nachdichtungen. Ihre Gedichte sind vieldeutig und haben mehrere Generationen von Lyrikern in Ost und West geprägt. Vor allem die Mehrdeutigkeit von Begriffen setzt sie häufig als Stilmerkmal ein. Für ihr Werk hat Elke Erb bereits zahlreiche wichtige Preis erhalten. In der Begründung für diese jüngste Auszeichnung wird nun das in der DDR begonnene Lebenswerk angeführt, „das sich unbeirrt bis in die Gegenwart fortsetzt“ und in dem „die Sprache zugleich Mittel und Gegensatz der Untersuchung ist.“

Elke Erb ist nach Volker Braun (2000) und Walter Kappacher (2009) bereits die dritte Hesse-Stipendiatin, die mit dem Georg-Büchner-Preis erhielt. Die Auszeichnung wird jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Rahmen ihrer Herbsttagung in Darmstadt verliehen wird. Der mit 50 000 Euro dotierte Preis würdigt Autoren, die sich durch ihre Arbeit um die deutsche Literatur verdient gemacht haben.

Zitat der Woche

„Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zu viel gegessen hatte.“

Aus Hermann Hesses Essay „Zarathustras Wiederkehr“, 1919