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Fünfter Band der großen Hermann-Hesse-Briefausgabe ist erschienen

Meldung vom 25.05.2018

"In den Niederungen des Aktuellen" lautet der sprechende Titel des fünften Bandes der großen von Volker Michels herausgegebenen Hesse-Briefausgabe, der die Briefe der Jahre 1933 bis 1939 umfasst – einer Zeit, über die Hermann Hesse 1938 an den Schweizer Lyriker und Erzähler Carl Gemperle schrieb: "Es ist schlimm, inmitten dieser Blindheit mit offenen Augen zu leben." "Hermann Hesses Briefe aus den Jahren 1933 bis 1939 machen uns zu Zeugen seines Alltags seit Beginn der nationalsozialistischen Ära bis hin zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Obwohl er seit langem die Schweizer Staatsbürgerschaft innehatte, war auch er massiv von den kulturpolitischen Schikanen der neuen Machthaber betroffen. Fast alle deutschen Journale, die zuvor seine Beiträge veröffentlicht hatten, waren ihm künftig verschlossen, und auch die Publikation seiner zeitkritischen Bücher scheiterte am Einspruch der NS-Behörden. Überdies geriet er ins Kreuzfeuer der gegenerischen Lager: Empörten sich die Nationalsozialisten über Hesses Einsatz für die Exilliteratur, so war für die Presse der Emigranten der Umstand, dass seine Bücher vorerst noch in Deutschland erhältlich waren, der Stein des Anstoßes. Zugleich illustrieren die Briefe den tätigen Einsatz des Dichters für die Geflohenen und seinen Kampf gegen die Restriktionen der Schweizer Fremdenpolizei. Hesses Briefe bringen solchermaßen neues Licht in eine Nebelzone kulturhistorischer Forschung und zeigen, wie viel ein Einzelner gegen die Übermacht diktatorischer Regime auszurichten vermag." Der Band ist wie die vorherigen von Volker Michels wieder vorbildlich ediert und mit einem aufschlussreichen Nachwort sowie einem Verzeichnis der Briefempfänger und einem Namenregister versehen worden: "In den Niederungen des Aktuellen" Hermann Hesse: Die Briefe 1933 - 1939 gebunden mit Schutzumschlag, 768 Seiten, 58 € Suhrkamp Verlag, Berlin 2018 ISBN 978-3-518-42810-8   (HSL)

Zitat der Woche

„Niemand träumt, was ihn nicht angeht.“

Aus Hermann Hesses Roman „Demian“, 1917