"Gerbersauer Lesesommer" in Calw trifft auch im 11. Jahr auf reges Interesse
Meldung vom 10.08.2013


Beim „Gerbersauer Lesesommer“ konnten die Zuhörer auch in diesem Jahr wieder in die Welt Hermann Hesses und seiner Calwer bzw. „Gerbersauer“ Erzählungen eintauchen. Das Interesse daran ist weiterhin hoch: Zwischen 80 und 160 Besucher kamen jeweils zu den sieben musikalisch umrahmten Lesungen.
Auftakt war wie immer am 2. Juli, dem Geburtstag Hermann Hesses. In der Aula der Stadt Calw wurden dabei Texte gelesen, in denen unter dem Thema „Leben ist werden“ die Philosophie des Literaturnobelpreisträgers über die Stufen, in denen sich das menschliche Leben vollzieht, verdeutlicht wurde.
Von romantisch bis tragikkomisch reichten die Temperamente der Liebesgeschichten, die eine Woche später im ausverkauften Foyer der Naturkosmetikfirma Börlind in Calw-Altburg gelesen wurden. Ebenfalls einiges zum Lachen gab es auf der Terrasse des Kursaals in Calw-Hirsau für die 160 Besucher, die sich bei herrlichem Sommerwetter eingefunden hatten, als dort Hermann Hesses Erlebnisse in den Heilbädern „Knörzelfingen an der Knörzel“ und „Badenau“ zu Gehör gebracht wurden.
Die seit 11 Jahren stets ausverkaufte Lesung in der Turmuhrenfabrik Perrot in Calw-Heumaden konnte in diesem Jahr in einem größeren Raum stattfinden: Durch den Umzug der Firma in einen Neubau wurde die alte Produktionshalle frei und kann nun zeitweise für Veranstaltungen genutzt werden. Dadurch verdoppelte sich die Zahl der zur Verfügung stehenden Sitzplätze; ausverkauft war die Lesung mit Hesses Erinnerungen an seine Praktikantenzeit bei Perrot dennoch auch in diesem Jahr.
Hoch über der Stadt wurde im Saal des Landratsamtes eine Erzählung gelesen, in der Hermann Hesse das gesellschaftliche Leben „In einer kleinen Stadt“ porträtiert, die in Vielem an das Calw seiner Jugendzeit erinnert. Im Foyer der Sparkasse Pforzheim Calw wurde passend zu der vor der Sparkasse stehenden „Knulp“-Figur auch in diesem Jahr aus den Geschichten um den Vagabunden „Knulp“ gelesen. An den zwei sonntäglichen Spaziergängen durch Hesses Calw bzw. „Gerbersau“ auf „Freiers Füßen“ bzw. auf „Lausbubenspuren“ nahmen jeweils um die 50 Interessierte teil.
Den Abschluss bildete wie in jedem Jahr eine Gedenkveranstaltung zum Todestag des Dichters am 9. August. Diese wurde gemeinsam mit der „Stunde der Orgelmusik“ in der altehrwürdigen Klosterkirche Sankt Aurelius in Hirsau gestaltet.
Alle Veranstaltungen wurden umrahmt von erlesener Kammermusik. Die 16 Musiker sind in der Mehrzahl dem Lesesommer seit Jahren treu, was auch für die 14 Sprecherinnen und Sprecher gilt, die es nicht nehmen lassen, Jahr für Jahr nach Calw zu kommen, obwohl manche im Laufe der Jahre nach Zürich, München oder Berlin gezogen sind. Und nicht zuletzt sind auch viele Besucher dem Lesesommer treu und kommen immer wieder. „Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr“, war der Tenor nach der letzten Veranstaltung.
Foto: Lesung im Foyer der Naturkosmetikfirma Börlind
Eingestellt vom Kulturbüro Herbert Schnierle-Lutz