Gomes-Ausstellung im Calwer Hesse-Museum
Meldung vom 05.09.2012


Er ist in seiner Wahlheimat Calw kein Unbekannter: Jayantha Gomes. Der Künstler hat jetzt im Hermann Hesse-Museum aus Anlass des Gedenkens an Hesses 50. Todestag eine Ausstellung mit Werken zusammengestellt, die mit dem großen Sohn der Stadt Calw in Verbindung stehen. Gezeigt werden unter dem Motto "Tempeltänzerinnen – Inspirationen aus Sri Lanka" zahlreiche neue Aquarelle und Batikarbeiten auf Baumwolle. Die Ausstellung wurde am Samstag mit einer stimmungsvollen Vernissage eröffnet, bei der Dagmar Jones auf der Sitar mit feinen Klängen und die Perkussionsgruppe "Jayantha and the Clan" mit Rhythmusinstrumenten faszi- nierende Musik darboten. Susanne Völker, noch Leiterin der städtischen Museen, begrüßte die zahlreichen Gäste, die sich im Haus Schüz drängten. "Hesses Medien- präsenz ist stark angestiegen, und es gibt immer wieder neue Impulse, sich mit seinem Leben und seinen Werken auseinanderzusetzen", hob sie unter anderem hervor. Gomes führte selbst in seine Werke ein. Nach zehn Jahren widmet er wieder eine größere Ausstellung dem Thema Hesse. "Der Dichter ist auf seinen Fernostreisen nie in Indien gewesen. Seine ›indischen Eindrücke hat er auf Sri Lanka gesammelt‹", unterstrich Gomes. Die Ausstellung solle zeigen, wie Hesse Typisches aus Sri Lanka mitbekommen hat. Neben den Bildern Gomes' werden bei der Ausstellung auch Fotografien aus der Stadt Kandy und der Hauptstadt Colombo gezeigt, die einen Eindruck davon vermitteln, wie Hesse bei seinen Reisen zwischen 1905 und 1915 damals die Insel Ceylon vorgefunden haben muss. Die Kulttänze der Tempeltänzerinnen basieren auf einer schon viele tausend Jahre alten Tradition. Die ausgestellten Aquarelle und Batikarbeiten zeichnen sich durch eine große Farbenfreudigkeit aus, wie sie bei Gomes sonst weniger zu beobachten ist. Durch die leuchtenden Farben wird die Freude und Leichtigkeit des Tempeltanzes unterstrichen. Ansonsten sprechen die gezeigten Werke die typische Sprache des Künstlers. Sowohl Farben als auch Linienführung sind Ausdruck der Harmonie, die er aus der buddhistischen Philosophie schöpft. Und nicht zuletzt faszinieren die Bilder durch die glücklichen Gesichter der Tänzerinnen, die ebenfalls den Wahlspruch von Gomes verinnerlicht zu haben scheinen, nämlich ein Wort Gauthama Buddhas: "Das Glück stellt sich ein, wenn dein Werk und deine Worte für dich und andere von Nutzen sind." Einige Darstellungen der Tempeltänzerinnen sind nach Auskunft des Künstlers auch verkäuflich. Die Ausstellung kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Hesse-Museums bis zum 28. Oktober im ersten Stock des Gebäudes besichtigt werden. Text und Foto: Bettina Bausch / mit freundlicher Genehmigung des Schwarzwälder Boten eingestellt von: Pressebüro etcetera