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Hermann Hesse als Literaturkritiker

Meldung vom 16.12.2005

Hermann Hesse war ein bedeutender, einflußreicher und beliebter Literaturkritiker. Er war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der profiliertesten und engagiertesten Vermittler zwischen Autor und Leser, ein professioneller Anwalt der Literatur und des Lesens. In rund 60 Jahren verfasste er 3365 Buchkritiken. Erst seit neuestem liegt dieser journalistische Teil seines Œuvres in einer fünfbändigen Edition vor – und steht damit endlich auch der germanistischen Forschung zur Verfügung.   Die Studie macht erstmals deutlich, welche Rolle das selbstgewählte, weitgehend freiberuflich ausgeübte "Amt" im Leben Hesses spielte. Sie deckt die Mechanismen auf, mit denen es dem Dichter gelang, für Bücher und das Lesen, für eine buchstäbliche Selbsterziehung und Bildung zu werben. Seine pädagogischen Intentionen fanden ihre Entsprechung in einer geschickten Selbstvermarktung und Platzierung im Pressebetrieb. Art, Umfang, Wirkung und Dauer seiner literaturkritischen Tätigkeit werden ebenso untersucht wie die journalistischen Formen, mit denen er arbeitete.   Damit ist die vorliegende Arbeit sowohl ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Literaturkritik wie zur Biographie von Hermann Hesse.

Zitat der Woche

„Was des einen Mensch Schatz und Weisheit ist, klingt den andern immer wie Narrheit.“

Aus Hermann Hesses Erzählung „Die Morgenlandfahrt“, 1930/31