Hermann Hesse als Outlaw im Wilden Westen

Meldung vom 30.03.2012

Das Ambiente ist ungewöhnlich: Der Steppenwolf von Hermann Hesse und die Welt des Psychiaters Carl Gustav Jung treffen sich in einem Animationsfilm. In „Inner Steppe“ setzt Alexander Schulz, Absolvent des Pforzheimer Studiengangs Visuelle Kommunikation, seine Hauptfigur einsam und isoliert in Szene. Er konfrontiert diesen Outlaw in seiner Abschlussarbeit mit verschiedenen Eigenschaften. Der im März 2012 veröffentlichte Film zeichnet sich durch eine unglaublich detaillierte Darstellung, liebevoll kreierten Puppen sowie selbst komponierte Musik aus.Die Produktion eines sogenannten Stop-Motion Films bedingt mühevolle Kleinarbeit. Jede Filmsekunde basiert auf mindestens 24 Einzelbildern, von denen jedes extra arrangiert wird. „Viel Arbeit“ diagnostizierte der Designer dann auch bei der Vorstellung des Films. Die handgefertigten Puppen wurden aus diversen Materialien zusammengebaut. Modelliermasse mit Aluskeletten verbunden, Silikon und Schaumstoff geformt sowie bewegliche Teile für die Gesichtsmimik integriert. Die Kulisse des Wilden Westens besteht aus Styrodur und wurde mit Sand, Erde, Kalk, Leim und Wasser bestrichen, Pappmache und Modelliermasse gab dem trostlosen Background Kontur. Der Arbeitsaufwand und die Fotoaufnahmen kosteten Alexander Schulz manche Nacht. Sein Steppenwolf schläft in einer einsamen Hütte bevor eine Draisine in sein Leben kracht. Der Zusammenstoß mit der technisierten Welt bildet den Auftakt zu einer Auseinandersetzung mit verschiedenen Charakteren, die aus der Theorie des „Ich-Bewusstseins“ des Psychiaters Jung stammen. Eine komplizierte Konfrontation wird szenisch so umgesetzt, dass der Stoff ohne Hintergrundwissen erfasst werden kann. Unterlegt ist der Film mit selbstkomponierter Musik, die Alexander Schulz selbst einspielte. Die Arbeit, die von Professor Sebastian Hackelsberger und Markus Arthus Fuchs im Studiengang Visuelle Kommunikation der Fakultät für Gestaltung betreut wurde, begeisterte bei der Abschlusspräsentation.

Neugierig: Unter designpf.com können Sie den Film kennenlernen. Quelle: Hochschule Pforzheim