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Hermann Hesse als Streitobjekt

Meldung vom 26.06.2003

Das Symposium am 4. und 5. Juli 2003 findet im Rahmen des Calwer Kultursommers 2003 statt, Träger des Symposiums sind die Stadt Calw und die Staatliche Akademie für Lehrerfortbildung.   Den Organisatoren und Geschäftsführern der Hesse-Gesellschaft Helmut Nagel und Uli Rothfuss ist es gelungen, namhafte Referenten für dieses Thema zu gewinnen.   Am Freitag, 4. Juli wird nach der Eröffnung um 14 Uhr durch den Calwer Oberbürgermeister Werner Spec und den Präsidenten der Hermann-Hesse-Gesellschaft um 14.40 Uhr der Tübinger Universitätsprofessor Dr. Klaus-Peter Philippi über "Hesse und die heutige Germanistik in Deutschland" sprechen und die Themen "Historisierung – Distanz – Kritik" aufnehmen. Philippi geht von der These aus, dass Hesse kritisch bis zur radikalen Demontage seines Kunstanspruchs gelesen wird und bietet zum Teil sehr persönliche Perspektiven auf die Vernachlässigung Hesses durch die Germanistik.   Dr. Helga Esselborn von der Universität Köln plädiert um 16.30 Uhr in ihrem Vortrag "für eine neue Hesse-Lektüre", sie möchte dem "Phänomen Hesse" und dem Geheimnis seiner ungebrochenen Wirkung näher kommen.   Den Hauptvortrag am Abend um 20 Uhr wird Volker Michels halten, Herausgeber der Werke Hermann Hesses im Suhrkamp Verlag. Er wird mit seinem Vortrag "Teils ausgelacht, teils den sentimentalen Leserkreisen überlassen – Hermann Hesse in der deutschen Literaturkritik" Einblicke in die Mechanismen des Kulturbetriebes und eine charakteristische Bilanz am Beispiel der jeweils tonangebenden Pressestimmen und ihres Einflusses auf das deutsche Hesse-Bild geben.   Bestens bekannt in Calw ist Prof. Dr. Ralph Freedman, im vergangenen Jahr mit der Hermann-Hesse-Medaille der Stadt Calw ausgezeichnet. Der Hessebiograf von der Princeton University wird am Samstag, 5. Juli, ab 10 Uhr, über die "Hesse-Welle" in den USA und die akademische Skepsis von 1960 bis 1980 sprechen.   Um 10.50 Uhr spricht Prof. Dr. Mauro Ponzi von der Universität La Sapienza in Rom über die "Leserstrategie im Werk Hermann Hesses" und zeichnet damit ein Bild von Hesses Rezeption in Europa.   Um 11.40 referiert Prof. Dr. Geza Horvath von der Universität Szeged in Ungarn über Perspektiven der Hesse-Rezeption in Ungarn vor und nach der Wende, und um 14 Uhr Dr. Christoph Gellner von der Universität Luzern über Hermann Hesse als früher Exponent eines globalen ökumenischen Bewusstseins und die Rezeption Hermann Hesses im Raum der Theologie.   Um 15 Uhr findet dann ein musikalisch-lyrischer Nachmittag zu Hesse statt – es werden die weitgehend unbekannten "Glasperlenlieder" des Komponisten Hans-Georg Pflüger von dem Bariton und Pavarotti-Preisträger Motti Káston gesungen.   Zum Abschluss kurz nach 16 Uhr wird es eine Podiumsdiskussion zum Symposiumsthema geben, wobei die Referenten ihre Thesen vertreten und diskutieren werden.   Die Teilnahme am gesamten Symposium kostet 30 Euro (ermäßigt 20 Euro), die Teilnahme am 4. Juli 15 Euro (10 Euro) und am 5. Juli 20 Euro (15 Euro), die Teilnahme an einzelnen Programmpunkten 5 Euro (3 Euro). Veranstaltungsort ist nicht, wie zunächst angekündigt, die Städtische Aula am Schießberg, sondern der große Saal des Georgenäums, Im Zwinger 3 (Nähe Aula), Calw.   Anmeldungen bei der Staatlichen Akademie für Lehrerfortbildung, Schillerstraße 8, 75365 Calw, Telefax 07051/9229-10, Rückfragen und Anmeldungen auch per Mail an URothfuss@calw.de

Zitat der Woche

„Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zu viel gegessen hatte.“

Aus Hermann Hesses Essay „Zarathustras Wiederkehr“, 1919