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Hermann Hesse Literaturpreis für Alain Claude Sulzer

Meldung vom 23.09.2009

Der 1953 in Basel geborene Autor erhält den mit 15.000 Euro dotierten Preis für seinen Roman „Privatstunden“, der gerade bei Suhrkamp als Taschenbuch erschienen ist.   Mit dem Roman zeige sich Alain Claude Sulzer, seit zwei Jahrzehnten einer der profiliertesten Schweizer Prosaautoren der Gegenwart, laut Jury, der Dr. Tilman Krause (Die Welt), Hubert Spiegel (FAZ), Dr. Gunhild Kübler (NZZ) und die Karlsruher Literaturwissenschaftlerin Dr. Elisabeth Wittig angehört haben, als „eleganter Stilist und einfühlsamer Psychologe“. Vor dem Hintergrund der politischen Erschütterung in der Tschechoslowakei von 1968 und den dazu in Parallele gesetzten Erosionen einer Ehe im gehobenen Schweizer Bürgertum entfalte der Autor „diskret, aber sehr eindringlich ein bewegtes Seelendrama, das bis in die feinsten Verästelungen hinein behutsam ausgeleuchtet wird“.   Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis geht in diesem Jahr an den 1978 in Wiesbaden geborenen Autor Christophe Fricker für „Das schöne Auge des Betrachters“. Der Lyriker zähle mit seinem Gedichtband zu den großen Hoffnungen der zeitgenössischen Dichtung, begründete die Jury: „In bewusster Anknüpfung an die Gedankenlyrik Stefan Georges“ sprächen Frickers Texte „von Freundschaft und Liebe, kurzum von den Erschütterungen des Herzens in einer Zeit, in der für schöne Seelen wenig Platz ist“. Die Jury lobte Fricker als „hellen Beobachter“, der in „kontrastreichen Denkbildern in musikalischem Duktus und von bilderreicher Wucht die Gefühlskultur stets im Widerstreit mit dem schnöden Materialismus der Epoche“ zeige.   Die Preisverleihung findet am 26. November um 17 Uhr im Karlsruher Rathaus statt. Der Hermann Hesse Literaturpreis wird seit 1957 vergeben und zählt zu den wichtigen deutschen Literaturpreisen. Zu den Preisträgern gehören beispielsweise Martin Walser, Hubert Fichte, Adolf Muschg, Marlene Streeruwitz, Rafik Schami, Hans-Ulrich Treichel und Antje Rávic-Strubel.

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899