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Hermann-Hesse-Sonderpreis beim Festival der Udo-Lindenberg-Stiftung auf dem Calwer Marktplatz

Meldung vom 14.07.2014

Am Samstag, den 19. Juli 2014, lässt die Udo-Lindenberg-Stiftung auf dem Marktplatz in Calw, direkt vor dem Geburtshaus Hermann Hesses, zum 4. Mal den Panikpreis-Wettbewerb für deutschsprachige Nachwuchsmusiker austragen, bei dem auch ein Hermann-Hesse-Sonderpreis für eine gelungene Vertonung eines Hesse-Gedichtes verliehen wird.

Insgesamt über 250 Musiker und Bands haben sich diesmal wieder für den Panikpreis beworben, mit dem die Stiftung des Erfinders der deutschsprachigen Rockmusik, Udo Lindenberg, den musikalischen Nachwuchs im Land fördern will. Eine Jury hat sechs Bands ausgewählt, die auf dem Calwer Marktplatz ab 17 Uhr um den Preis spielen werden. Anschließend wird Altmeister Udo Lindenberg selbst mit seinem gesamten Panikorchester auftreten.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Udo Lindenberg ein bekennender Verehrer Hermann Hesses ist – 2008 ist von ihm im Suhrkamp-Taschenbuch eine Lesebuch „Mein Hermann Hesse“ (ISBN 978-3-518-46017-7) erschienen. Und aus diesem Grund hat er auch seine Stiftung in der Hermann-Hesse-Stadt Calw bei der Sparkasse PforzheimCalw angesiedelt und dabei verfügt, dass sie im Geiste des Dichters und Nobelpreisträgers wirken soll. Neben der Nachwuchswuchsförderung im künstlerischen Bereich in Deutschland unterstützt die Lindenberg-Stiftung Schul- und Ausbildungsprojekte in Afrika.

Als der Wettbewerb für deutschsprachige Nachwuchsmusiker beschlossen wurde, war es Udo Lindenbergs ausdrücklicher Wunsch, dass sich die jungen Musiker auch mit Hermann Hesses Werk beschäftigen sollen. Dazu wurde ein Sonderpreis für Vertonungen von Hesse-Texten gestiftet, der bereits drei Mal verliehen wurde: 2008 an die Sängerin Nele und ihre Band für eine Vertonung des Gedichtes „Im Nebel“, 2010 an die Sängerin und Pianistin Milene für eine Vertonung des Gedichtes „Buchstaben“ und 2012 an die Sängerin und Gitarristin AnnaLu für einen Song, in den sie das frühe Liebesgedicht „Bitte“ integrierte.

Für den Wettbewerb 2014 gingen ca. drei Dutzend Beiträge ein. Bemerkenswert war dabei die musikalische Bandbreite: Sie reichte von Beiträgen im klassischen Liedstil und Vertonungen im Folksongstil über Rocksongs bis hin zu artifiziellen Beiträgen im Kleinkunststil. Die Jury hatte keine leichte Aufgabe. Letztlich gab dann Udo Lindenbergs Faible für schöne Frauenstimmen den Ausschlag: Die Sängerin und Gitarristin Stephanie Hill reiht sich mit ihrer Vertonung des Liebesgedichtes „Für Ninon“ („Dass du bei mir magst weilen,/Wo doch mein Leben dunkel ist ...“, 1927) nahtlos in Reihe ihrer drei Vorgängerinnen ein.

Interessant war auch die Bandbreite der zur Verwendung gekommen Hesse-Texte. Folgende Gedichte wurde vertont: „Im Nebel“ (3 x), „Glück“ (3 x), „Für Ninon“ (2 x), „Stufen“ (2 x), „Königskind“, „Melodie“, „Ich bin ein Stern“, „Elisabeth“, „Ohne Dich“, „Fahrt im Aeroplan“, „Herbstbeginn“, „Regentag“, „Die Schöne“, „Liebeslied“, „Wie eine Welle“, „Bitte“, „Kopflos“ und „Oft ist das Leben“. Weitere Sänger und Bands ließen sich „Demian“ und „Steppenwolf“ anregen.

Eingestellt vom Kulturbüro Herbert Schnierle-Lutz

 

 

Zitat der Woche

„Aus den eifrigsten Jungen werden die besten Alten und nicht aus denen, die schon in der Jugend wie Großväter tun.“

Aus Hesses Roman „Gertrud“, 1910