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Hermann-Hesse-Tage in Gaienhofen vom 12. bis 14. Oktober

Meldung vom 10.10.2018

In Gaienhofen finden vom 12. bis 14. Oktober die diesjährigen Hermann–Hesse–Tage statt. Angeboten wird ein breites Spektrum an Vorträgen, Lesungen, Führungen. Im Mittelpunkt steht jedoch Hesses Steppenwolf-Roman.   Es konnten hochkarätige Referenten wie Dr. Volker Michels, Prof. Dr. Andreas Solbach, Dr. phil. Rudolf Probst, Marlis Ehlen sowie die Schauspieler Wanja Mues und Graziella Rossi und die Musiker Nina Ulli und Stephan Braun gewonnen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, bei Führungen das Hesse Museum Gaienhofen mit der Dauerausstellung „Gaienhofener Umwege. Hermann Hesse und sein 1. Haus“ und das Hermann-Hesse-Haus (1907-1912), die 2. Wohnstätte des Dichters in Gaienhofen, kennen zu lernen.   Information und Anmeldung: Kultur- und Gästebüro Gaienhofen, Telefon 07735/9999-123, www.gaienhofen.deinfo@gaienhofen.de   Das Programm im Überblick:   Freitag 12.10.18, 18.00 Uhr Bürgerhaus Gaienhofen Zeitkritik als Selbstkritik. Hermann Hesses Inkarnation als Steppenwolf Vortrag von Dr. Volker Michels, Herausgeber der Werke Hesses im Suhrkamp Verlag !!!!! AUSGEBUCHT!!!!!   Freitag 12.10.18, 20.00 Uhr Bürgerhaus Gaienhofen Der Steppenwolf - Lesung mit Jazz-Improvisationen Der Schauspieler Wanja Mues liest aus dem Roman, begleitet vom Jazz-Cellisten Stephan Braun. Hermann Hesse hat mit dem „Steppenwolf“ die Figur eines einsamen Geistesmenschen geschaffen, der seine intellektuellen Abenteuer in der Innenwelt auszuleben gewohnt ist, während er nach außen ganz zurückgezogen lebt. Dies ändert sich, als Harry Haller entdeckt, wie viel Leben schon in der nächsten Umgebungswelt, in den Mitmenschen und im eigenen Körper steckt. Als er sogar eines jener verrufenen Tanzlokale betritt, in denen Anfang der 1920er Jahre der Jazz Einzug hielt, verspürt der „Steppenwolf“, wie es ist, wenn der Geist in die Beine fährt. Mit dem Schauspieler Wanja Mues und dem Jazz-Cellisten Stephan Braun tauchen Sie in eine spannende, intensive und durch Sprache und Musik in sich verschlungene Live-Performance ein.    Samstag 13.10.18, 10.00 Uhr Bürgerhaus Gaienhofen Die zerrissene Persönlichkeit des Dichters Hermann Hesse Vortrag von Marlis Ehlen, Dipl.-Psychologin, Psycholog. Psychotherapeutin Eine Veranstaltung des Hermann-Hesse-Hauses (1907-1912) Hermann Hesse ist im Laufe seines Lebens und posthum mit zahlreichen psychiatrischen Diagnosen etikettiert worden. Der Vortrag beleuchtet mögliche Berechtigungen dieser stigmatisierenden Zuschreibungen, entwickelt seine Persönlichkeit aus der Sichtung seiner konflikthaften Lebensgeschichte, ergänzt um biographische Informationen, Fremdzeugnisse und Fremdwahrnehmungen der Menschen, die ihm nahe waren: So wird Hesses komplexe Persönlichkeit mit sehr speziellen Einstellungen, Kognitionen und Verhaltensweisen aufgezeigt und erklärt.    Samstag 13.10.18, 11-18.00 Uhr Hermann-Hesse-Haus (1907-1912), Hermann-Hesse-Weg 2 Hermann Hesses Garten: Träume, Betrachtungen, Gefühle Nicht nur die großen Maler zogen die Sujets für ihr Werk gerne aus der Szenerie ihrer durchdacht angelegten Gärten, sondern auch Schriftsteller wie Goethe und Hesse lebten mit ihren Gärten und ließen sie in ihr Werk einfließen. Wir laden Sie ein, den sorgfältig erhaltenen Garten Hesses selbst zu erkunden: Wogende Stauden in üppigen Farben und eine besondere Atmosphäre erwarten Sie im einzigen Garten, den es von Hermann Hesse heute noch gibt.   12 -17.00 Uhr „Rapunzelzwerge und Spinatwachteln“: Ein vegetarisches Reform-Büffet in Garten und Orangerie des Hermann-Hesse-Hauses. Einnahmen zugunsten des gemeinnützigen Fördervereins Hermann-Hesse-Haus und -Garten e.V.     Samstag 13.10.18, 14.00 Uhr Hermann-Hesse-Haus (1907-1912) Führung: „Familie Hesse im eigenen Haus (1907-1912)“ !!AUSGEBUCHT!!   Samstag 13.10.18, 15.30 Uhr Hesse Museum Gaienhofen Führung durch die Dauerausstellung Gaienhofener Umwege. Hermann Hesse und sein 1. Haus Mit dem „Gaienhofener Umweg“, wie Hesse seine acht Jahre am Bodensee später nannte, war die Hoffnung auf Stabilität und Beheimatung verbunden: Hier begann „die Zeit meines Lebens, in der ich nicht mehr zufällige und oft gewechselte Zimmer, sondern Häuser bewohnte“. Unter all diesen Häusern war das schlichte Bauernhaus am Gaienhofener Dorfplatz, das er 1904 bis 1907 bewohnte, gewiss das wichtigste. Er nannte es die „erste Zuflucht meiner jungen Ehe“ und die „erste legitime Werkstatt meines Berufes“. Die Dauerausstellung wurde am authentischen Ort eingerichtet und inszeniert neben Hesses Arbeit als Schriftsteller den schon bald auftretenden Konflikt des Autors zwischen sesshaft-unflexibler Bürgerlichkeit und wandlungsbereitem Künstlertum.   Samstag 13.10.18, 17.00 Uhr Bürgerhaus Gaienhofen „Raum, Bild und Atmosphäre in Hesses Gaienhofener Erzählungen, Skizzen und Betrachtungen“  Vortrag von Prof. Dr. Andreas Solbach, Universität Mainz Mit seiner Heirat zieht Hermann Hesse in das idyllische und weltabgeschiedene Gaienhofen am Bodensee, wo er sich mit seiner Frau in den folgenden Jahren eine Familienexistenz aufbauen wird. Wenngleich ihn auch noch Probleme aus seiner jüngsten Vergangenheit weiter beschäftigen, so gewinnt er doch in den Gaienhofener Jahren eine veränderte Sicht auf die Dinge, die sich vor allem in zahlreichen Skizzen und Betrachtungen niederschlägt. Hesse entwickelt in dieser Zeit ein gesteigertes Interesse an (Natur-)Bildern und stimmungsvollen Atmosphären, die sich an die direkte Naturerfahrung schon in der nächsten Umgebung, aber auch an den Eindrücken zahlreicher Reisen orientieren. Der Vortrag versucht diese beschreibenden Verfahren nachzuzeichnen und ihre Bedeutung zu analysieren.   18.30 Uhr Café - Imbiss im Bürgerhaus   Samstag 13.10.18, 20.00 Uhr Bürgerhaus Gaienhofen „Eine Geige in den Gärten. Hermann Hesse und seine Liebe zur klassischen Musik“ Graziella Rossi (Rezitation) und Nina Ulli (Violine) Eine literarisch-musikalische Begegnung mit Gedichten und Prosatexten von Hermann Hesse und Musik für Violine Konzeption: Regina Bucher, Museo Hermann Hesse, Montagnola   Sonntag 14.10.18, 11.00 Uhr Bürgerhaus Gaienhofen „Im Zickzack zwischen Trieb und Geist...“ Zur Entstehungsgeschichte von Hermann Hesses Steppenwolf-Roman Vortrag von Dr. phil. Rudolf Probst Die immer noch hohen Auflagenzahlen des Steppenwolf-Romans belegen das nachhaltige Interesse an diesem Werk. Dass die Metapher vom „Zickzack zwischen Trieb und Geist“ sowohl die subjektive Problematik des Dichters wie auch die des Romanhelden umschreibt, ist verschiedentlich untersucht, erläutert und erklärt worden. Aber auch in einem anderen Sinn beschreibt der umgangssprachliche Begriff „Zickzack“ in der für die Krisis-Gedichte charakteristischen Verwendung trivialer Ausdrücke und Bilder die Entstehungs- und Druckgeschichte der Texte aus dem Steppenwolf - Werkkomplex. Der Roman ist in einem komplexen Umfeld verschiedener Texte entstanden, als deren Schluss- und Kulminationspunkt er aufzufassen ist. Neben Gedichtzyklus und Roman gehören dazu auch Texte wie Kurgast und das Tagebuch eines Entgleisten, die quasi als autobiographischpsychologische (Vor-) Studien in den Roman mit einfließen.   (Quelle: Kultur- und Gästebüro Gaienhofen /Pressebüro Schiel)      

Zitat der Woche

„Der Kleinere sieht am Größeren das, was er eben zu sehen vermag.“

Aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, 1943