Hermann Hesse und der "Wert des Alters"
Meldung vom 09.09.2013


Am Freitag, 13. September 2013, 18.30 Uhr, wird im Museum Hermann Hesse Montagnola die Sonderausstellung Hermann Hesse - Vom Wert des Alters" mit einer Vernissage eröffnet. Die Ausstellung dauert vom 14. September 2013 bis 1. Februar 2014. Wenigen Autoren verdanken wir so ermutigende Impulse, sich auch der erfreulichen Aspekte des Alters bewusst zu werden, die im Idealfall dazu führen können, dass man „mit der Reife immer jünger wird“, wie Hermann Hesse. In berührenden Gedichten und Prosatexten begleitet diese Ausstellung den Werdegang Hermann Hesses vom 50. Lebensjahr bis zu seinem Tod. Die Exponate zeigen, auf welche Weise er es geschafft hat, den Gebrechen des Alters zu widerstehen, seit er es aufgegeben hat, dagegen anzukämpfen. Die Verwandlungen der Natur im Rhythmus der Jahreszeiten sind ihm ein Gleichnis zum Vorgang des Alterns. Über fünfzig Fotografien des jüngsten Sohnes Martin (1911-1968)zeigen den reifen Hermann Hesse. Die ausdruckvollen Bilder legen die Vermutung nahe, dass es Hesse anscheinend gelungen ist, der körperlichen Hinfälligkeit zum Trotz, den Einschränkungen des Alters jene Nachsicht, Verträglichkeit und heitere Aufgeschlossenheit abzugewinnen, die wieder den Charme jugendlicher Unbefangenheit erreicht. Ein Teil der Ausstellung würdigt den Werdegang von Martin Hesse. Er kam 1911 als dritter Sohn von Hermann und Maria (Mia) Hesse, geborene Bernoulli, zur Welt und verbrachte seine frühe Kindheit vorwiegend in Bern und, nach der Trennung der Eltern 1919, bei einer Pflegefamilie in Basel. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Thun und einer dreijährigen Lehre bei einem Architekten schrieb er sich 1932 zum Studium der Fotografie am Bauhaus in Dessau ein. Ab 1934 arbeitete Martin Hesse als freier Fotograf im Auftrag des Kanton Bern, um die Kunst- und Baudenkmäler zu dokumentieren. Bekannt durch diese hervorragenden Arbeiten erweiterte sich der Kreis seiner Auftraggeber um Museen, Bibliotheken und andere Institutionen. Auf Reisen hielt er zudem seine Eindrücke mit der Kamera fest. Impressionen aus Paris und aus der Geburtsstadt seines Vaters, Calw in Baden-Württemberg, sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Am 14. Oktober 1968 schied Martin Hesse durch Freitod aus dem Leben. Die Ausstellung wurde vom Hermann-Hesse-Höri-Museum in Gaienhofen am Bodensee konzipiert (Ute Hübner und Günther Troll) und ist nun in Montagnola in einer italienisch- und deutschsprachigen Fassung zu sehen. Ermöglicht wurde das Projekt durch die vielen Leihgaben von Sybille Siegenthaler, der Tochter von Martin Hesse, und ihres Mannes Hanspeter Siegenthaler, sowie vom Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem Hermann Hesse-Editionsarchiv, Offenbach. Pressebüro et cetera