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"Hermann Hesse und die Frauen" in Calw vorgestellt

Meldung vom 21.11.2012

"Hermann Hesse und die Frauen": So lautet der Titel des jüngsten Buches von Bärbel Reetz. Am Sonntag stellte sie es im Saal Schüz im Calwer Hermann-Hesse-Museum vor.   Bärbel Reetz, die Germanistik und Anglistik studiert hat, sagt von sich selbst, dass sie sich nach der anfänglichen Begeisterung für Hesses Werke eher für dessen Biografie interessiert habe. Dabei stieß sie auf die Hesse-Biografie von Hugo Ball. Hesses Frau Ninon hatte nach dem Tod ihres Mannes unter anderem dessen Briefwechsel mit bedeutenden Zeitgenossen und die gesammelten Briefe dem Archiv in Marbach übergeben. In manchen Briefen schrieb er über seine Frauen.   Drei Ehen hatte Hermann Hesse geschlossen. Im Jahre 1904 mit Maria Bernoulli, 1924 mit Ruth Wenger und 1931 mit Ninon Dolbin. Erst in den letzten Jahren wurden neben den bereits vorhandenen Briefen weitere Dokumente, die sich im Besitz der Familien befanden, freigegeben. Bärbel Reetz hatte so die Chance, sich und allen Interessierten ein bisher geschlossenes Kapitel zu öffnen. Es sei schon lange an der Zeit gewesen, sich auf die Reise zu machen und all denen, die an der gesamten Biografie Hesses interessiert sind – und dazu gehörten auch seine Frauen – Antworten zu geben, so die Autorin "Ich wollte den Frauen, die in der Geschichte bisher zu kurz gekommen sind, gerecht werden", begründete sie ihr Tun.   In ihrer Lesung gab sie einen kurzen Abriss über ihr Werk. Dabei ging sie jeweils auf die erste Begegnungen der Frauen mit Hesse ein. Drei starke Frauen waren es demnach, die sich für diesen Mann entschieden haben. Alle haben sie gemein, dass sie es waren, die sich eine Verbindung und eine Ehe wünschten. Und alle drei waren sie nach heutigem Maßstab ihrer Zeit voraus. Sie interessierten sich für Fotografie, Musik, Tanz, Archäologie, Kunstgeschichte und Medizin. Bärbel Reetz gelang es im Anschluss an die Lesung, spannend und aufschlussreich auf offene Fragen einzugehen.   Das Buch ist im Insel Verlag erschienen.     Text und Foto: Antje Schürner / Quelle: Schwarzwälder Bote eingestellt von: Pressebüro et cetera

Zitat der Woche

„Aus den eifrigsten Jungen werden die besten Alten und nicht aus denen, die schon in der Jugend wie Großväter tun.“

Aus Hesses Roman „Gertrud“, 1910