Hermann Hesse und die Schuldnerberatung
Meldung vom 06.11.2012


Von ungewöhnlicher Seite nähert sich Hermann Hesse am Freitag, den 9. November, um 19.30 Uhr eine Veranstaltung in Calw im Haus der Ev. Kirche in der Badstraße 27. Veranstaltet wird der Abend von der Schuldnerberatung der Diakonie im Landkreis Calw, die sich seit 2004 erfolgreich der Aufgabe widmet, überschuldeten Menschen durch zinslose Darlehen zurück in ihr normales Leben zu helfen. Auf die Idee, Hermann Hesse hierbei als Helfer einzusetzen, kam Elisabetha Füssinger, eine von insgesamt elf ehrenamtlich tätigen Schuldnerberaterinnen, als sie mit ihrem Mann, der im Calwer Stadtrat sitzt, in die Hesse-Partnergemeinde Montagnola reiste. Hermann Hesse war im Laufe seines Lebens immer wieder darauf angewiesen, dass Mäzene ihn unterstützten, damit er seine Arbeit als freier Schriftsteller fortsetzen konnte. Dies war besonders nach dem Ersten Weltkrieg notwendig, als sein in Deutschland angelegtes Vermögen entwertet wurde und er fast mittellos im Tessin neu beginnen musste. Bei seinen Mäzenen, wie z.B. den Brüdern Georg und Hans Reinhart aus Winterthur, bedankte er sich dafür z.B. durch Schenkung von Aquarellen und Manuskripten, die später einen großen Wert annahmen. Nun hat Hermann Hesse eine ganz neue Chance, für die selbst erhaltene Hilfe zu danken. Elisabetha Füssinger hat mithilfe von Hesse-Enkel Silver Hesse und anderen Hesse-Kundigen eine von der Sparkasse Pforzheim Calw gedruckte Broschüre mit Briefen des Dichters an seine Gönner und Mäzene zusammengestellt. Diese Broschüre wird Spendern für den Entschuldungsfond „Neue Chance“ zusammen mit einer Spendenquittung geschenkt. Und die darin abgedruckte Briefen werden bei der Veranstaltung am 9. November von Diakonie-Geschäftsführer Bernd Schlanderer und Hesse-Kenner Herbert Schnierle-Lutz gelesen. Der Eintritt ist frei. Das Spendenkonto des Entschuldungsfonds „Neue Chance“ des Evangelischen Diokonieverbandes im Landkreis Calw hat bei der Sparkasse Pforzheim Calw (BLZ 66650085) die Kontonummer 4476000. Text: Herbert Schnierle-Lutz