Hermann Hesse und sein Sohn Martin
Meldung vom 06.10.2014


"Hermann Hesse und seine Söhne: Martin, der Fotograf", ist der Titel einer Lesung mit Helmut Vogel und Daniel Bentz, die am Samstag, den 11. Oktober 2014, 17.30 Uhr, im Hesse-Museum Montagnola stattfindet. Sibylle Siegenthaler, einzige Tochter von Martin Hesse, hat zusammen mit ihrem Ehemann Hanspeter eine Auswahl aus dem umfassenden, grösstenteils unveröffentlichten Briefwechsel zwischen Hermann Hesse und seinem jüngsten Sohn Martin getroffen, der insbesondere das väterliche Engagement während Martins Ausbildung thematisiert und ein neues Licht auf diese Vater-Sohn-Beziehung wirft. Martin Hesse (1911-1968) kam als dritter Sohn von Hermann und Maria (Mia) Hesse, geborene Bernoulli, in Gaienhofen am Bodensee zur Welt und wuchs dann zum Teil in einer Pflegefamilie in Kirchdorf bei Bern, zum Teil bei seiner Mutter in Ascona auf. Der Kontakt zum berühmten Vater war trotz der räumlichen Distanz regelmäßig: man schrieb sich Briefe und man besuchte einander. Martin zog, nachdem er in Thun eine Architektenlehre absolviert und kurze Zeit am Bauhaus in Dessau studiert hatte, nach Bern und machte das Fotografieren zu seinem Beruf. In Bern, in Montagnola und auf verschiedenen Reisen hielt er mit sicherem Auge das Typische der Landschaft und der Städte fest. Im Auftrag des Kantons war es zudem seine Aufgabe, die Kunstdenkmäler Berns zu fotografieren. Von Hermann Hesse entstanden unzählige Portraitaufnahmen, die den Vater in verschiedenen Stimmungen, Altersstufen und Umgebungen zeigen. Die hier vorgestellte Korrespondenz beginnt mit dem ersten überlieferten Brief von Hermann Hesse an den jüngsten Sohn zu Weihnachten 1918. Martin ist zu diesem Zeitpunkt bei seiner Pflegefamilie in Kirchdorf, wohin ihn der Vater nach der schweren Erkrankung seiner Frau im August 1918 gebracht hatte. Es folgen Briefe aus der Kinder- und Jugendzeit bis etwa zum 20. Geburtstag von Martin. Diese thematisieren die Schulzeit, die nicht ganz einfache Berufswahl sowie die Lehrzeit bei dem Architekten Itten in Thun. Auch Martins Leidenschaft für das Fischen und das Faltbootfahren werden in der Korrespondenz thematisiert. In deutscher Sprache; Eintritt Fr. 15.–/Fr. 12.– Pressebüro et cetera