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Hermann Hesses Briefwechsel mit seinen Söhnen Bruno und Heiner ist erschienen

Meldung vom 16.12.2019

Hermann Hesse hatte aus seiner Ehe mit Mia Bernoulli drei Söhne, mit denen er lebenslang Briefe wechselte. Im Suhrkamp Verlag ist nun der Briefwechsel mit seinen beiden älteren Söhnen Bruno (1905-1999) und Heiner (1909-2003) erschienen. Herausgegeben hat ihn Michael Limberg, der Vizepräsident der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft, in Zusammenarbeit mit Brunos Sohn Simon und Heiners Sohn Silver. Der Briefwechsel Hermann Hesses mit seinem jüngsten Sohn Martin (1911-1968) soll demnächst in einem eigenen Band erscheinen. Im Klappentext des Bandes mit dem Titel "Hermann Hesse: Mit dem Vertrauen, daß wir einander nicht verloren gehen können". Briefwechsel mit seinen Söhnen Bruno und Heiner heißt es:

"Es ist nicht leicht, Sohn eines berühmten Vaters zu sein. Zumal wenn der Vater häufig abwesend ist und dann auch noch die Familie zerbricht. Wie es Hermann Hesse und seinen Söhnen Bruno und Heiner »trotz allem Schwierigen« gelungen ist, eine liebevolle, lebenslange Beziehung aufzubauen – davon erzählt dieser Briefwechsel, der fast 300, bislang unveröffentlichte Briefe enthält. Die hier wiedergegebene Korrespondenz setzt Anfang 1920 ein. Zwei Jahre zuvor hatte Hesses erste Frau und die Mutter seiner Kinder, Mia Hesse-Bernoulli, einen psychischen Zusammenbruch und wurde in eine Klinik eingewiesen. In der Folge sah er sich gezwungen, seine Söhne in Obhut zu geben: Der 14-jährige Bruno kam als Pflegesohn zu einem befreundeten Ehepaar, der vier Jahre jüngere Heiner erlebte eine Odyssee durch Kinderheime und Schulinternate. Hesse ist bemüht, trotz der räumlichen Trennung die Entwicklung seiner Söhne mit Rat und Tat zu begleiten. Er geht voller Verständnis auf die Probleme und Lebensentwürfe der beiden Heranwachsenden ein, immer individuell und auf Brunos und Heiners Temperament und Charakter zugeschnitten. In seinen Briefen bestärkt er sie, ihren eigenen Weg zu gehen, und ermuntert sie, die eigenen Anlagen, die sie in sich tragen, weiterzuentwickeln. Dass nicht nur er ihnen hilft, ihren Platz im Leben zu finden, sondern auch sie ihm über die Jahre helfen, sich in seiner Rolle als Vater zurechtzufinden, dokumentiert der Briefwechsel auf ebenso unterhaltsame wie erhellende Weise."

Hermann Hesse "Mit dem Vertrauen, daß wir einander nicht verloren gehen können" Briefwechsel mit seinen Söhnen Bruno und Heiner Herausgegeben von Michael Limberg in Zusammenarbeit mit Silver und Simon Hesse Suhrkamp Verlag, Berlin 2019 332 Seiten mit Abbildungen, leinengebunden, 34 Euro ISBN 978-3-518-42905-1

(HSL)

Zitat der Woche

„Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zu viel gegessen hatte.“

Aus Hermann Hesses Essay „Zarathustras Wiederkehr“, 1919