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Hesse-Lesung zum Internationalen Tag des Baumes

Meldung vom 18.04.2011

Zum Internationalen Tag des Baumes werden im Museo Hermann Hesse in Montagnola Prosatexte und Gedichte von Hermann Hesse gelesen, die sich mit Bäumen und ihrer symbolhaften Bedeutung befassen. Die Veranstaltung „Bäume – das Urgesetz des Lebens“ in deutscher und italienischer Sprache findet am Ostersonntag, 24. April, 17 Uhr, statt. Es gibt in Hesses Werk viele Texte, in denen er den einzelnen Menschen mit einem Baum gleichsetzt. Noch in seinem letzten Gedicht Knarren eines geknickten Astes, das er kurz vor seinem Tod schrieb, verwendet Hesse das Bild des Baumes stellvertretend für den Menschen.Vorstellungen, in denen ein Baum einen Menschen symbolisiert, sind in der Kulturgeschichte häufig. In Zentralasien, Japan, Korea und Australien gilt er zum Beispiel als Ahne des Menschen. In Indien wurde eine Braut vor der Hochzeit oft symbolisch mit einem Baum vermählt. Hesse greift in seinen Dichtungen somit ein altes und mythisch besetztes Bild auf, wenn er Baum und Mensch in eins setzt. So schreibt er 1920 in einer Betrachtung:„Bäume sind wie Einsame. Nicht wie Einsiedler, welche aus irgendeiner Schwäche sich davon gestohlen haben, sondern wie große, vereinsamte Menschen, wie Beethoven und Nietzsche. In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen; allein sie verlieren sich nicht darin, sondern erstreben mit aller Kraft ihres Lebens nur das Eine: ihr eigenes in ihnen wohnendes Gesetz zu erfüllen, ihre eigene Gestalt auszubauen, sich selbst darzustellen. Nichts ist heiliger, nichts ist vorbildlicher als ein schöner starker Baum.“ Während der Lesung werden Fotografien von Gisa Joana Blecke projiziert. Die Kunsttherapeutin und Psychologin hat in den Tessiner Wäldern „Baumwesen“ aufgespürt und in beeindruckenden Bildern festgehalten. Mit Rudolf Cornelius (deutsch) und Antonio Ballerio (italienisch). Eintritt Fr. 7.50.-/ Fr. 6.-  zur Homepage des Hesse-Museums Quelle: Pressebüro et cetera 

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899