Hesse-Museum in Calw wird saniert und modernisiert
Meldung vom 23.03.2016


Das Calwer Hermann Hesse-Museum soll eine neue, zeitgemäße Konzeption erhalten und teilweise saniert werden. Dafür hat jetzt der Gemeinderat einstimmig grünes Licht gegeben. Für die baulichen Maßnahmen sind rund 200.000 Euro kalkuliert, für die Umgestaltung der biografischen Ausstellung werde die Kosten auf rund 185.000 Euro geschätzt. Dafür werden aus dem Brendel-Vermächtnis 300.000 Euro entnommen, der Zuschuss des Deutschen Literaturarchiv Marbach für die Ausstellungskonzeption beträgt 60.000 Euro, von Stiftungen und Sponsoren kommen noch einmal 25.000 Euro. Damit kann das Projekt ohne zusätzliche städtische Haushaltsmittel finanziert werden. Die Dauerausstellung wurde 1990 eingerichtet und nur unwesentlich in den letzten 25 Jahren den Bedürfnissen einer modernen und attraktiven Ausstellungskonzeption angepasst. Sie entspricht daher nicht mehr den gängigen und aktuellen Auffassungen von Museumsgestaltung und Museumspartizipation. Insbesondere wirken die Räume durch eine nicht mehr zu überblickende Anzahl von Exponaten überfrachtet. Die Vitrinen befinden sich in einem schlechten baulichen Zustand, ihre konservatorisch-klimatischen Bedingungen genügen nicht den heutigen Standards, sodass die aktuell zu sehenden Exponate unter diversen Einflüssen – Licht, Wärme, Feuchtigkeit – erheblich gelitten haben. In den letzten Jahren haben Wellungen, Auflösungsprozesse oder Vergilbungen an den Exponaten eingesetzt. Auch entspricht die Themenwahl der Räumlichkeiten nicht mehr den aktuellen Diskursen und den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Leben und Wirken Hermann Hesses. Für die Realisierung des neuen Konzepts wurde das Gebäude auch baulich untersucht. Ergebnis: Für den weiteren Betrieb des Museums sind einige Maßnahmen notwendig, darunter die Erneuerung der Brandmeldeanlage sowie der der Elektroverkabelung. Außerdem soll ein zweiter Flucht- und Rettungsweg in den Obergeschossen entstehen und das alte Treppengeländer über alle Geschosse durch eine aufgeschraubte Stahlkonstruktion erhöht werden. Auf den kostenintensiven Umbau zur barrierefreien Nutzung des Museums soll zunächst verzichtet werden. Hierzu wären der Anbau eines Aufzugs, Umbauten im Sanitärbereich des Erdgeschosses sowie der Bau einer Rampe vor und innerhalb des Museums notwendig. Mit den Maßnahmen soll noch im Jahr 2016 begonnen werden. etc