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Hesse-Portrait von Daniel Eyrich

Meldung vom 21.10.2009

Der Frankfurter Kunststudent Daniel Eyrich beschäftigt sich derzeit mit Hermann Hesse. Eines seiner Werke, das auch in seiner Ausstellung „Exorzismus des Selbstbildnisses“ zu sehen war, ist ein photorealistisches Bild, für welches er ein Portraitfoto non Hermann Hesse als Vorlage verwendete.     Zum Hesse-Portrait schreibt der Künstler Folgendes:   Das Bild aus der Reihe „Exorzismus des Selbstbildnisses“ in der ich mich auch mit persönlichen Ängsten, Fehlern, Problemen, falschen Annahmen und dem Stellenwert eigener Vorbilder beschäftigt habe, bedeutet mir sehr viel, es ist eine Art Zitat eines Werks von Albrecht Dürer, mit dem Titel „Selbstbildnis im Pelzmantel“. Es handelt sich um eine Selbstdarstellung Dürrers, bei der er seine eigenen Gesichtsmerkmal, mit dem Schema, den Massen und Aufteilung zusammen führte, nach denen die früheren Darstellungen von Jesus Christus gemalt werden mussten. Hier soll keine Gleichstellung stattfinden, doch haben mich die Werke Hesses begleitet und fasziniert, so dass er für mich eine vorbildhafte Position eingenommen hat. Hermann Hesse ist allerdings lange vor meiner Geburt gestorben, ich hatte also niemals eine Art Kontakt zu ihm hätte haben können, außer der sehr einseitigen Kommunikation durch seine Werke und Bücher, die mich dennoch so berührt haben, als wären sie nur für mich allein geschrieben. So kam ich auf die Idee, ihn mit Spraydose abzubilden, auf eine sehr moderne, mir vertraute Art der Malerei d.h. sogar ohne Kontakt zur Leinwand selbst und absolut unmateriel (die Farben liegen nur als ganz dünner Film auf dem Gewebe). Ein zum Scheitern verurteilter Versuch, könnte man sagen, das Vorbild haargenau wiederzugeben, ohne Kontakt und in Überlebensgröße.

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899