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Hesse-Stipendiat Thomas Hürlimann liest

Meldung vom 01.04.2011

Besseres Brot als hier habe er noch nie gegessen, und die Stadt gefalle ihm gut, sagt der derzeitige Hesse-Stipendiat Thomas Hürlimann. Und er seinerseits hat auch bereits gefallen: Bei seinem Empfang in der Sparkasse begeisterte er die Anwesenden durch eine humorvolle Ansprache wie auch geistvoll-amüsante Kostproben aus seinem literarischen Schaffen. Das möchte er nun am Sonntag, den 17. April, um 11.15 Uhr im Saal des Hesse-Museums für die Literaturinteressierten fortsetzen. Im Gespräch mit Herbert Schnierle-Lutz wird er zunächst Auskunft über sein Leben und Werk geben und danach eine Novelle lesen. Der Eintritt ist frei. Thomas Hürlimann wurde 1950 in der Schweiz in Zug als Sohn des späteren Schweizer Bundesrats und Bundespräsidenten Hans Hürlimann geboren. Nach der Schulausbildung in der Stiftsschule Einsiedeln studierte er Philosophie in Zürich und Berlin. 1974 brach er das Studium ab und begann als freier Schriftsteller in Berlin-Kreuzberg zu arbeiten. Diesen Schritt bezeichnet er als „den glücklichsten in meinem Leben.“ 1981 gelang ihm der Durchbruch mit dem Erzählband „Die Tessinerin“. Am bekanntesten wurden seine Romane „Fräulein Stark“, „Der große Kater“ und „Vierzig Rosen“. Daneben entstanden zahlreiche Erzählungen sowie essayistische Werke, in denen er sich u.a. kritisch mit seinem Heimatland auseinandersetzt. Auch für das Theater arbeitet er als Stückeschreiber und Dramaturg. Für sein vielfältiges Werk erhielt er zahlreiche Ehrungen.Über die Novelle, die Thomas Hürlimann im Hesse-Museum lesen wird, schrieb der Schweizer Literaturkritiker Georg Deggerich in den „Schweizer Monatsheften“: „Was in der Literaturgeschichte oft ein wenig herablassend als kleine Form bezeichnet wird, erweist sich bei Hürlimann als große Sprachkunst, aphoristisch verdichtete Geschichten und Reflexionen, die ebenso lebensklug wie sprachlich brilliant sind. Ob spitzzüngige Satire, absurde Situationskomik oder philosophische Betrachtung, Hürlimann beherrscht souverän die verschiedenen Register und fühlt sich überall gleichermaßen zuhause.“

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899