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Hesse und die Politik

Meldung vom 16.09.2009

Das von Hesse-Herausgeber Volker Michels zusammengestellte Programm werden die Zürcher Schauspieler Graziella Rossi und Helmut Vogel vortragen. Gleichzeitig kann mit der Eintrittskarte zwischen 17 und 20 Uhr im Museum die sich ebenfalls mit Hesses Verhältnis zur Politik befassende Sonderausstellung „Weltbürger – Hermann Hesses übernationales Denken und Wirken“ besichtigt werden.   Hermann Hesse gilt gemeinhin als eher unpolitischer Dichter, und oft wurde ihm dies auch zum Vorwurf gemacht. Auch er empfand sich als unpolitisch. „Mir liegt alles Politische nicht, sonst wäre ich längst Revolutionär“, schrieb er einmal. Und doch verrät schon diese Formulierung, dass er das politische Geschehen aufmerksam verfolgte und bewertete.   Volker Michels, der Herausgeber seiner Werke und wohl beste Hesse-Kenner, meint, dass der Nobelpreisträger auf diesem Gebiet sein Licht bewusst unter den Scheffel stellte. Hesse habe durchaus eine Begabung für das Analysieren politischer Vorgänge gehabt und sei manchmal geradezu hellsichtig in Bezug auf das Voraussehen politischer Entwicklungen gewesen. So habe er z. B. in den 1920er-Jahren die Gefahr durch den Nationalsozialismus und in den 1930er-Jahren dessen systematische Kriegsvorbereitung früher erkannt als viele seiner Schriftstellerkollegen.   Um diese immer wieder verblüffende, aber nicht so bekannte politische Dimension Hesses aufzuzeigen, hat Volker Michels nun eine Collage mit aussagekräftigen Zitaten des Schriftstellers zusammengestellt, die von den Zürcher Schauspielern Graziella Rossi und Helmut Vogel beeindruckend vorgetragen wird.

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899