Internationale Hermann Hesse Gesellschaft: Michael Kleeberg sprach über die Freuden des Wanderns
Meldung vom 17.09.2020


Die Wanderwege im Nordschwarzwald – und somit auch die rund um Calw – bieten tolle Aussichten, wunderschöne Natur und meistens auch Ruhe. Der Autor Michael Kleeberg hat sich Zeit genommen und einige von ihnen erkundet. Mit dabei waren sein Freund Peter Conzelmann und Hermann Hesse.
Als Kenner und Bewunderer Hermann Hesses durfte für Michael Kleeberg eines im Gepäck nicht fehlen. Eine Ausgabe der „Wanderung“ Hesses begleitete ihn auf seiner Tour durch unsere heimischen Gefilde. Dieses Buch brachte er auch mit nach Calw, wo er auf Einladung der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft einen Vortrag unter dem Titel „Hesse in Zeiten von Corona“ hielt. Schon früh habe er gemerkt, dass man eine Gegend nur wirklich erleben könne, wenn man sie zu Fuß erkunde, berichtete Kleeberg über seine Wanderanfänge als junger Mann. Und ihm sei bewusst geworden, dass es mehrere Arten des Wanderns gebe. Er meinte die des „Vagabunden-Wanderns“ als die Lieblingsform Hermann Hesses erkannt zu haben. Die Art, wie sie die Romanfigur „Knulp“ auslebt.
Kleeberg stellte in seinem Vortrag die Frage, ob die Corona-Pandemie unser aller Leben ausgebremst hat oder ob wir nicht eher zu unserem eigentlichen Tempo zurückkehren. Gedanken, die man auf einer schönen Tour durch die Natur gründlich auf den Prüfstand stellen kann. „Wandern ist Entschleunigung par excellence.“
Michael Kleebergs Vortrag war ein gelungener Abschluss für einen Tag, an dem Hermann Hesse in Calw einmal mehr in den Mittelpunkt rückte. Die Internationale Hermann Hesse Gesellschaft hielt ihre Jahresversammlung ab und es hat, wie Präsident Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel sagte: „Tradition, in einem Jahr einen Vortrag für die Bürger anzubieten und im anderen Jahr verleihen wir den Preis unserer Gesellschaft.“ Zuletzt ging dieser Mitte 2019 an Eugen Drewermann.
Mit dem Schriftsteller Michael Kleeberg kam nun ein weiterer bekannter Autor und bekennender Hesse-Bewunderer nach Calw. Auch Oberbürgermeister Florian Kling hieß ihn willkommen und freute sich über den kurzweiligen Vortrag. „Sie haben die zwei wichtigsten Calwer Säulen zusammengebracht. Die Kultur und die Natur.“ Säulen, die für die Stadt Calw zwei feste Standbeine sind und für die es sich lohnt, die Zukunft im Blick zu haben. „Wie wichtig die Kultur für unsere Stadt ist, zeigt nicht zuletzt die Entscheidung des Gemeinderats, das Hermann Hesse Museum umfassend zu sanieren“, so OB Kling.
Text und Foto: Christine Strienz