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Lotto-Denkmalspende für Hermann-Hesse-Gedenkstätte

Meldung vom 16.02.2012

Mit einer Summe von 30.000 Euro unterstützt die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg den Erwerb des Wohnhauses Lange Gasse 2/1 in Tübingen. Diese über die Denkmalstiftung Baden-Württemberg geleitete zweckgebundene Spende soll die Einrichtung einer Hermann-Hesse-Gedenkstätte ermöglichen. Dr. Friedhelm Repnik, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, betonte bei der symbolischen Scheckübergabe am 8. Februar in Tübingen die Notwendigkeit des Engagements der Öffentlichkeit für die Denkmalpflege. „Die Pflege historischer Zeugnisse muss mehr und mehr zu einer Bürgerbewegung werden“, sagte Dr. Repnik in Tübingen. Angesichts der finanziellen Nöte der öffentlichen Hand müsse jeder seine gesellschaftliche Verantwortung annehmen und mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dazu beitragen, die kulturellen Schätze des Landes zu bewahren, so Dr. Repnik weiter. Aktiver Denkmalschutz sei eine dauerhafte Aufgabe, die einen langen Atem und erhebliche finanzielle Anstrengungen vieler verlange. Lotto Baden-Württemberg unterstreicht diese Forderungen mit der Spende im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit und unterstützt damit die Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei dem Vorhaben, das Andenken an einen der berühmtesten Schriftsteller des Landes zu wahren. Überreicht wurde der Scheck an den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, im Beisein von Dieter Angst, dem Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Durch ein Treppenhaus ist das mehr als 500 Jahre alte Gebäude in der Langen Gasse mit dem Haus am Holzmarkt 5 verbunden. Dort befindet sich das Stammhaus des Antiquariats und der Buchhandlung J. J. Heckenhauer. Bücher und Literatur spielten an diesem Ort seit jeher eine große Rolle, denn schon bevor Johann Immanuel Heckenhauer im Jahr 1823 seine Firma – bestehend aus Antiquariat, Buchhandlung und einem kleinen Verlag – gründete, wurden die Räumlichkeiten mehr als 200 Jahre als Buchdruckerei genutzt. Der Stuttgarter Antiquar und Buchhändler Carl August Sonnewald erwarb das Unternehmen schließlich im Jahr 1880. Bis heute befindet es sich in Familienbesitz. Im Hause J. J. Heckenhauer verbrachte einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller seine Lehrjahre: der in Calw geborene Dichter Hermann Hesse. Von 1895 bis 1898 absolvierte der spätere Literaturnobelpreisträger dort eine Buchhändlerlehre und arbeitete auch nach seinem Abschluss noch ein halbes Jahr als Gehilfe „beim Heckenhauer“, bevor er 1899 nach Basel übersiedelte. Die Buchhandlung und das Antiquariat waren nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Ort des Selbststudiums für Hermann Hesse. Auch nach langen Arbeitstagen wurde er nicht müde, sich privat mit Literatur und Werken zum Beispiel über Theologie oder griechische Mythologie zu befassen. Noch während Hesses Lehrzeit in Tübingen wurden seine ersten Prosastücke und Gedichte veröffentlicht. 2010 erwarb ein Investor das Haus in der historischen Altstadt, das nach dem momentan stattfindenden Umbau als Wohnraum genutzt werden soll. Es war jedoch ein großes Anliegen der Stadt Tübingen, die historischen Räume des Antiquariats Heckenhauer zu sichern, um dort eine Hermann-Hesse-Gedenkstätte einzurichten. Dieses Vorhaben unterstützt die Toto-Lotto-Gesellschaft mit ihrer Spende in Höhe von 30.000 Euro. Bereits in diesem Sommer, nach abgeschlossenen Sanierungsarbeiten, soll die Hesse-Gedenkstätte für Besucher geöffnet werden. eingestellt von: Pressebüro et cetera 

Zitat der Woche

„Jeder strahlt sein Schicksal selber aus. Weisheit ist: es als Bild seiner selbst erkennen und nicht eine rohe ‚äußere’ Macht darin sehen.“

Aus einem Brief Hermann Hesses 1919