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Matinee mit der neuen Hesse-Stipendiatin Katja Lange-Müller

Meldung vom 29.07.2009

Katja Lange-Müller ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Grenzgängerin. Immer wieder hat sie im Laufe ihres Lebens Grenzen realer und schriftstellerischer Art überschritten und ist neu aufgebrochen. Als Tochter einer hohen Funktionärin in der DDR geboren, suchte sie schon früh nach einem eigenen Weg. Mit 16 Jahren wurde sie deshalb wegen „unsozialistischen Verhaltens“ von der Schule verwiesen. Daraufhin begann sie eine Schriftsetzerlehre. Anschließend arbeitete sie unter anderem als Redakteurin bei der „Berliner Zeitung“, als Requisiteurin beim DDR-Fernsehen sowie mehrere Jahre als Hilfsschwester in der geschlossenen psychiatrischen Station der Berliner Charité.   Ihre schriftstellerische Ausbildung absolvierte sie ab 1979 am Literaturinstitut „Johannes Becher“ in Leipzig. Es folgte 1982 ein Studienaufenthalt in der Mongolei und Arbeit als Lektorin im Altberliner Verlag. 1984 siedelte sie aus politischen Gründen von Ost- nach Westberlin über, wo sie heute noch lebt.   1986 kam sie als Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises in den Blickpunkt des Literaturbetriebes. In ihrem Werk, das vor allem aus Erzählungen besteht, verarbeitet Katja Lange-Müller die reichhaltigen Erfahrungen aus ihrem abwechslungsreichen Berufsleben sowie mit der DDR, der deutschen Teilung und der Wiedervereinigung. Dabei setzt sie gerne das Mittel der Satire ein.   Besonders bekannt wurden neben ihrem Roman „Böse Schafe“ die Erzählung „Kaspar Mauser – Die Feigheit vorm Freund“, „Verfrühte Tierliebe“ und „Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei“.

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899