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Neue Hermann Hesse-Verfilmungen in Aussicht

Meldung vom 13.02.2012

Verfilmungen klassischer Literatur sind immer ein Tanz auf des Messers Schneide, denn es stellt sich stets die Frage, ob man dem Ausgangswerk überhaupt gerecht werden kann und ob man nicht die Intention des Autors ad absurdum führt. Die Neuverfilmung von Goethes Faust von Alexander Sokurow, die derzeit im Kino zu sehen ist, ist so ein Beispiel. Sokurow entwirft seine eigene Vision der Faust-Sage, bleibt dabei dem Kern von Goethes Werk aber treu. Ob in diesem Zusammenhang der Erwerb der Rechte an acht Werken von Hermann Hesse durch Bernhard Stampfer (langjähriger Filmfinanzierungsexperte der Deutschen Bank) und dem Literaturagenten Marc Schneider von einem neuerwachtem Interesse der Filmemacher an deutschen Klassikern zeugt, gilt abzuwarten. Die acht Titel, die nach langen Verhandlungen dem Duo von den Hesse-Nachlassverwaltern zur Verfügung gestellt wurden, sind Peter Camenzind, Unterm Rad, Gertrud, Klingsors letzter Sommer, Klein und Wagner, Knulp, Demian und Rosshalde. Sechs der acht Werke werden wohl zunächst als TV-Filme einem größeren Publikum präsentiert werden und nach Ausstrahlung in einer DVD-Edition zusammengefasst erhältlich sein. Da Stampfer und Schneider sich auch die internationalen Rechte an den Hesse-Werken gesichert haben, sind übersetzte Versionen der Filme ebenfalls möglich. Dabei sind die beiden lange nicht die ersten, die sich an die Verfilmung von Hesse-Stoff machen. Hermann Hesse selbst war zu Lebzeiten niemals erpicht darauf, sein Werk verfilmt zu sehen und seine Nachlassverwalter waren dementsprechend eher zurückhaltend gegenüber etwaigen Projekten eingestellt, dennoch wurden in den 70er Jahren die beiden bekanntesten Werke Siddharta und Steppenwolf bereits verfilmt. Nachdem Mitte letzten Jahres eine filmische Umsetzung der eher unbekannten Novelle Die Heimkehr durch Bavaria Film und Südwestrundfunk angekündigt wurde, gab Senator-Chef Helge Sasse in einem Interview bekannt, dass die Verfilmung von Narziss und Goldmund derzeit vorbereitet werde. Quelle: BlickpunktFilm  

Zitat der Woche

„Jeder strahlt sein Schicksal selber aus. Weisheit ist: es als Bild seiner selbst erkennen und nicht eine rohe ‚äußere’ Macht darin sehen.“

Aus einem Brief Hermann Hesses 1919