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Neues aus dem Hermann-Hesse-Ort Gaienhofen

Meldung vom 20.02.2016

Die Hesse-Gedenkstätten in Gaienhofen am Bodensee gehen in die neue Hauptsaison. Das Hesse-Höri-Museum der Gemeinde Gaienhofen eröffnet am 11. März 2016 eine Sonderausstellung zu einem besonderen Abschnitt in der Geschichte der Höri. Und das als Denkmal in Privatbesitz bespielte Hermann-Hesse-Haus legt sein Veranstaltungsprogramm für 2016 vor. Das abwechslungsreiche Programm kann auf www.hermann-hesse-haus.de angeschaut und heruntergeladen werden oder als Flyer bestellt werden: Hermann-Hesse-Haus Gaienhofen, Hermann-Hesse-Weg 2, 78343 Gaienhofen, Tel. 07735-440653 (Fax 52), E-Mail: anmeldung@hermann-hesse-haus.de. Das Hermann-Hesse-Höri-Museum der Gemeinde Gaienhofen, das einen über seinen Schwerpunkt Hermann Hesse hinausgehenden Auftrag hat, zeigt ab 12. März 2016 in Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft Forum Allmende eine sehr interessante und relevante Austellung "Die Wolfs. Das Königsprojekt. Geschichte einer Familie", zu er es im Ankündigungsflyer heißt: "Wangen am Bodensee war über Jahrhunderte hinweg eine lebendige landjüdische Gemeinde; heute ist es ein idyllisch am Seeufer gelegenes Dorf mit bemerkenswerter Geschichte. Im Rückblick auf unwiederbringlich Verlorenes verfasste der aus Wangen stammende Dichter Jacob Picard seine landjüdischen Erzählungen in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts (die Hermann Hesse 1937 in der "Neuen Zürcher Zeitung" besprach), bevor er ins amerikanische Exil aufbrach. Zu dieser Zeit lebte sein Generationsgefährte und Freund Nathan Wolf zusammen mit seiner Familie noch in Wangen. Der jüdische Arzt überlebte die Jahre der Verfolgung in der Schweiz, während Frau und Kinder in Deutschland zurechtzukommen versuchten. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die überlebenden Familienmitglieder in ihre Heimat zurück. Die Juristin Hannelore König, Tochter von Auguste und Nathan Wolf, hat das Leben ihrer Familie über die Generationen hinweg präzise erzählt. Ihr Bruder, der Arzt Gert Wolf, ist der Hüter des umfangreichen Bildarchivs zur Familiengeschichte. Die Ausstellung "Die Wolfs. Das Königsprojekt" präsentiert diese Familiengeschichte in einer Vielzahl von Objekten. Dokumenten und Bildern. Dabei greift die Dokumentation über die Nazizeit weit hinaus und erzählt über ein Jahrhundert hinweg vom Davor und Danach in einer Familie und einem Dorf – berichtet von Glück und Unglück, von Angst, Not und Tod, von Mut und Kleinmut und von der erstaunlichen Bereitschaft zu vergeben und das Miteinander erneut zu wagen." Die Ausstellung wird am 11. März im Hesse-Museum Gaienhofen um 19 Uhr eröffnet. Nach der Begrüßung durch Museumsleiterin Dr. Ute Hübner und Oswald Burger, den 1. Vorsitzenden der Literarischen Gesellschaft Forum Allmende, wird Dr. Anne Overlack in die von ihr kuratierte Austellung einführen. Die Ausstellung ist von 12. März bis 8. Mai 2016 zu sehen. Am 3. April und 8. Mai gibt es jeweils um 11 Uhr Kuratorenführungen mit Anne Overlack. Am 10. April wird im Bürgerhaus Gaienhofen um 11 Uhr das von ihr im Verlag Klöpfer & Meyer veröffentlichte Buch "In der Heimat eine Fremde. Das Leben einer deutschen jüdischen Familie im 20. Jahrhundert" vorgestellt. Kulturbüro Herbert Schnierle-Lutz

Zitat der Woche

„Aus den eifrigsten Jungen werden die besten Alten und nicht aus denen, die schon in der Jugend wie Großväter tun.“

Aus Hesses Roman „Gertrud“, 1910