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Ninon und Hermann Hesse im Dialog

Meldung vom 23.03.2010

Ein theatralisch-literarischer Abend findet am Samstag, den 24. April, um 20 Uhr, im werdenberger kleintheaters fabriggli (Fürstentum Liechtenstein) statt. „Zweisiedlerliebe? Ninon und Hermann Hesse im Dialog" ist der Titel. Inszeniert hat ihn die in der Region bekannte Theaterfrau Brigitta Soraperra. Es spielen Nina Hesse, Bernhard und Matthias Walter, begleitet von einer Live-Vertonung von Andi Peter. Das Stück gibt auf der Grundlage der umfangreichen Korrespondenz des Liebespaares, darunter auch bisher unveröffentlichte Briefe von Hermann Hesse, einen intimen Einblick in die Beziehung zwischen Hermann und Ninon Hesse. Obwohl die Kunsthistorikerin Ninon Dolbin (* 18. September 1895 in Czernowitz; † 22. September 1966 in Montagnola) bereits 1910 nach der Lektüre von Peter Camenzind an Hesse schrieb, begegnete sie ihm zum ersten Mal im Jahre 1922. 1931 heiratete Ninon Hermann Hesse, mit dem sie seit 1927 zusammenlebte, zunächst in der Casa Camuzzi im Ort Montagnola selbst; ab 1931 bewohnte sie mit Hesse die am südlichen Ortsrand gelegene Casa Hesse, eine Art Doppelhaus, dessen zwei Teile intern miteinander verbunden waren und jedem der Partner seinen eigenen Lebensbereich gestattete. Sie regelte sowohl den praktischen Alltag Hesses, organisierte den Besucherstrom ebenso wie sie seine geistige Welt teilte, sich mit ihm über seine weitverzweigte Korrespondenz austauschte und hier später auch als Herausgeberin tätig war. Sie war nicht zuletzt auch Anlass für manches Gedicht und manche Erzählung des Dichters. Parallel dazu verfolgte sie ihre eigenen kunsthistorischen Interessen und war auf zum Teil mehrmonatigen archäologischen Reisen im Ausland tätig.Sie fand ihre letzte Ruhe auf der Grabstelle ihres Mannes auf dem Friedhof Sant’Abbondio in Gentilino bei Montagnola. 

Zitat der Woche

„Der Kleinere sieht am Größeren das, was er eben zu sehen vermag.“

Aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, 1943