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Preis der *Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft* geht 2023 an Rüdiger Safranski

Meldung vom 06.02.2023

Rüdiger Safranski, Foto: Peter-Andreas Hassiepen

Der Philosoph und Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranski bekommt am 20. Mai 2023 in Calw den Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft verliehen. Die Gesellschaft teilt dazu mit:

Der diesjährige Empfänger des Hermann-Hesse-Preises der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft mit Sitz in Calw heißt Rüdiger Safranski. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre an Personen verliehen, die sich – ob wissenschaftlich, journalistisch oder publizistisch – um das Werk von Hermann Hesse verdient gemacht oder die sich im Geiste Hermann Hesses auf nationaler oder internationaler Ebene für den interkulturellen und interreligiösen Dialog eingesetzt haben.

Der 1945 in Rottweil am Neckar geborene Philosoph und Literaturwissenschafler Rüdiger Safranski erfüllt in hervorragender Weise diese Kriterien. Vielbeachtete Monographien wie „Romantik. Eine deutsche Affäre“ (2007) oder zuletzt „Einzeln sein. Eine philosophische Herausforderung“ (2021) zeugen von seiner Fähigkeit, historische Tiefe mit zeitaktueller Sensiblität zu verbinden. Durch seine Biographien u.a. zu Philosophen wie Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger und Dichtern wie Schiller, Goethe und Hölderlin, geschrieben in einem transparenten und luziden Stil, hat Safranski wie kein anderer Publizist in Deutschland einem grossen und kulturell breit interessierten Publikum das bleibende geistige Vermächtnis der deutschen Klassik erschlossen. Sein Werk steht damit in der geistigen Tradition eines Hermann Hesse und dessen „Eine Bibliothek der Weltliteratur“ (1929). Safranski hat sich außerdem auch immer wieder mit Hesses Werk direkt auseinandergesetzt. Sein programmatischer Vortrag "Zur Aktualität des Glasperlenspiels“, gehalten in Sils-Maria in der Schweiz und in Calw, zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung insbesondere mit dem Alterswerk des Nobelpreisträgers, das er in einer Zeit neuer politisch-ideologischer Extremismen als Hüterin der Freiheit des spielenden Menschen neu zu lesen versteht.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 20. Mai in Hesses Geburtsstadt Calw im Rahmen einer Feierstunde und im Anschluss an die jährliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft verliehen. Die Laudatio hält der Publizist und Hesse-Biograph Heimo Schwilk.

  1. Februar 2023 Verantwortlich: Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel Präsident der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899