• Change Language:
  • English version is coming soon.

Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft geht an Dr. Eugen Drewermann

Meldung vom 29.01.2019

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis der Internationalen Hermann Hesse-Gesellschaft geht in diesem Jahr an den Psychotherapeuten, Theologen und Schriftsteller Dr. Eugen Drewermann. Das haben Präsident Karl-Josef Kuschel, Geschäftsführer Hans-Martin Dittus und Jurymitglied Herbert Schnierle-Lutz gemeinsam mit Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 11. Mai um 17 Uhr im Hirsauer Kursaal statt.   Dr. Eugen Drewermann ist der zweite Träger des Preises der Internationalen Hermann Hesse. 2017 wurde er zum ersten Mal an den Schriftsteller Adolf Muschg vergeben. Stifter sind die Hesse-Enkelin Sibylle Siegenthaler Hesse und ihr Mann Hanspeter Siegenthaler.   „Der Preis wird verliehen an Personen, die sich –ob wissenschaftlich, journalistisch oder publizistisch –direkt um das Werk von Hermann Hesse verdient gemacht haben; die im Geiste Hermann Hesses schriftstellerisch tätig sind und die sich im GeisteHermann Hesses auf nationaler oder internationaler Ebene für den interkulturellen und interreligiösen Dialog eingesetzt haben“, heißt es in der Satzung, die den Rahmen für eine Nominierung festlegt.   „Das trifft bei Dr. Drewermann auf ganzer Linie zu“, so Professor Kuschel. Der Paderborner Publizist hat sich seit Jahren öffentlich in Reden und Schriften um die Deutung und Aktualisierung des Werkes von Hermann Hesse verdient gemacht. Zugleich ist sein umfangreiches publizistisches Werk ein wichtiger Beitrag zum heutigen Dialog der Kulturen und Religionen. Auch seien Parallelen des unangepassten, kritischen Theologen, der den Konflikt mit der katholischen Amtskirche nicht gescheut habe, zum Lebensweg Hesses deutlich erkennbar. Drewermanns Buch zu Hesse trage nicht zufällig den Titel „Das Individuelle gegen das Normierte verteidigen“.   In der sechsköpfigen Jury wurden mehrere Preisträger-Kandidaten gehandelt. Schließlich fiel die Entscheidung einstimmig auf Dr. Eugen Drewermann. „Sehr viele Menschen hätten den Preis verdient“, sagt Professor Karl-Josef Kuschel. Und auch wenn er schon heute in der Hesse-Welt als hochrangige Auszeichnung gilt, lebe der Preis auch ein Stück von der Strahlkraft. „Wir haben nach Adolf Muschg nochmal eine bekannte Persönlichkeit gewählt, damit die Preisverleihung öffentlichkeitswirksamer ist.“   Die Internationale Hermann Hesse Gesellschaft ist nach wie vor der Hoffnung, sich durch die Verleihung des Preises bekannter zu machen und möglicherweise noch mehr Mitglieder zu gewinnen. Ein Ziel, dass die Verantwortlichen um Präsident Hans-Josef Kuschel mit viel Engagement verfolgen. In den letzten drei Jahren hat sich die Mitgliederzahl von 100 auf 210 mehr als verdoppelt. Da sei aber noch deutlich Luft nach oben. „Schließlich ist Hermann Hesse noch heute einer der meistgelesenen Autoren der Welt.“   (Foto:Hans-Martin Dittus, Herbert Schnierle-Lutz, Karl-Josef Kuschel und Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert bei der Bekanntgabe) (PBS)  

Zitat der Woche

„Was des einen Mensch Schatz und Weisheit ist, klingt den andern immer wie Narrheit.“

Aus Hermann Hesses Erzählung „Die Morgenlandfahrt“, 1930/31