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Professor Dr. Bernhard Zeller gestorben

Meldung vom 11.09.2008

Professor Zeller, Träger der Hermann Hesse-Medaille, war von 1989 bis 2002 Vorsitzender des Vorstands der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung, die vom Südwestrundfunk und der Sparkasse Pforzheim Calw mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg getragen wird.   Bernhard Zeller prägte die Stiftung von Anfang an und verhalf ihr zu internationalem Ansehen. Auch als Ehrenvorsitzender gab er bis kurz vor seinem Tode noch wertvolle Anregungen und Impulse. Bernhard Zeller war außerdem bis zuletzt eine wesentliche Stütze des Deutschen Literaturarchivs Marbach, das auf seine Initiative hin 1955 gegründet worden ist.   Bernhard Zeller wurde am 19. September 1919 als Spross einer evangelischen Pfarrersfamilie in Dettenhausen bei Tübingen geboren. Er besuchte in Stuttgart das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium und studierte an der Universität Tübingen, an der er 1948 promoviert wurde, Geschichte, Germanistik und Latein. Nach dem höheren Schul- und Archivdienst wurde er 1953 Archivar am Schiller-Nationalmuseum in Marbach, dessen Leitung er bereits 1955 übernehmen konnte. Im Jahr darauf wurde er offiziell Direktor des neu gegründeten Deutschen Literaturarchivs. Diese Funktion versah er dreißig Jahre lang mit größter Einsatzbereitschaft unter Wahrung seiner wissenschaftlichen Produktivität. 1985 schied Zeller aus seinem Amt, blieb dem Haus jedoch als willkommener Gast, als Ehrenmitglied der Deutschen Schillergesellschaft, als Berater, Freund und kompetenter, stets aufrichtig interessierter Gesprächspartner aufs Engste verbunden. Zu den zahlreichen Ehrungen, die ihm zuteil wurden, gehören u.a. das Bundesverdienstkreuz, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und die Eberhard Ludwigs-Medaille des Landkreises Ludwigsburg. Zeller war u.a. Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur/Mainz, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste/München, und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung/Darmstadt.   Unter der Ägide Zellers wandelte sich das Schiller-Nationalmuseum von einer Sammelstätte der schwäbischen Dichterschule zu einer international bekannten Forschungs- und Vermittlungseinrichtung für die gesamte deutschsprachige Literatur.   Bernhard Zeller hinterlässt seine Frau Margrit, mit der er sechzig Jahre verheiratet war, und vier Kinder mit ihren Familien.  

  Professor Dr. Bernhard Zeller mit seiner Frau Margit und Udo Lindenberg im Januar 2007   Foto: Andreas Laich

Zitat der Woche

„Der Kleinere sieht am Größeren das, was er eben zu sehen vermag.“

Aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, 1943