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Thomas Böhme ist der 50. Hesse-Stipendiat

Meldung vom 22.09.0000

Herbert Schnierle-Luttz

Seit Anfang September wohnt der Leipziger Schriftsteller Thomas Böhme am Calwer Marktplatz in der Stipendiaten-Wohnung unter dem Dach des Hermann-Hesse-Geburtshauses. Egbert-Hans Müller, der im Casino der Sparkasse die Begrüßung übernahm, konnte ihn als Jubiläums-Stipendiaten vorstellen: Fünfzig Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben seit 1995 auf Einladung der Stiftung jeweils für drei Monate in Calw gelebt und geschrieben.

Die Literaturinteressierten von Calw und Umgebung konnten auf diese Weise in den vergangenen 20 Jahren fast eine ganze Schriftsteller-Generation bei den Lesungen kennen lernen. Auch Thomas Böhme wird sich am Sonntag, den 19. Oktober, in Calw um 11.15 Uhr im Saal des Hesse-Museums im Gespräch und mit einer Lesung aus seinen Prosatexten und Gedichten vorstellen.

„Thomas Böhme ist ein Dichter“, stellte Egbert Hans Müller bei der Begrüßung fest. Er habe die Fähigkeit der Beobachtung und poetischen Beschreibung, die dem Leser die Möglichkeit der erweiterten Erkenntnis der Dinge eröffne. Ergebnisse dieser schriftstellerischen Arbeit sind fast zwei Dutzend Bücher mit Gedichten, Prosatexten, Erzählungen und Romanen.

Geboren wurde Thomas Böhme 1955 in Leipzig. Nach dem Abitur studierte er zunächst Pädagogik und arbeitete an einer Leipziger Musikbibliothek. Da das eigene Schreiben ihm aber immer wichtiger wurde, schloss er von 1982 bis 84 ein Studium am „Literaturinstitut Johannes R. Becher“ in Leipzig an. Seine ersten Veröffentlichungen entstanden noch im schwierigen Umfeld der DDR-Zensur. Dies sei nicht einfach und manchmal anstrengend gewesen, habe zugleich aber auch die dichterische Phantasie herausgefordert“, sagte er bei der Begrüßung auf eine entsprechende Frage.

Herbert Schnierle-Lutz

Zitat der Woche

„Was des einen Mensch Schatz und Weisheit ist, klingt den andern immer wie Narrheit.“

Aus Hermann Hesses Erzählung „Die Morgenlandfahrt“, 1930/31