Udo Lindenberg auf Hesses Spuren
Meldung vom 10.05.2012


Calw - Sobald er Zeit dafür findet, begibt sich Udo Lindenberg gerne auf die Spuren des von ihm verehrten Dichters Hermann Hesse. Dabei kam er auch wieder einmal nach Calw, um von hier weiter ins Tessin nach Montagnola zu reisen. Im März und April ist der Rockstar bei seiner bislang erfolgreichsten Tournee durch die großen Veranstaltungshallen der Republik getourt und hat mit seinem Panikorchester vor nahezu einer viertel Million Menschen gesungen und gespielt. "Das ist ein bisschen wie Hochleistungssport", sagt der mittlerweile 66-Jährige, "Da muss ich vorher richtig trainieren, um genügend Kondition zu haben." Jetzt, nach der Tournee, will er es ruhiger angehen lassen und den Rat Hesses beherzigen, dass man in einem kreativen Leben Phasen der Aktivität mit Phasen der Ruhe und Besinnung abwechseln müsse, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Völlige Untätigkeit ist freilich Udos Ding nicht. Und so hat er in den Tagen nach der Tournee einige Vorhaben erledigt, die anstanden und ihm Vergnügen bereiten: Zunächst die Eröffnung einer Ausstellung mit seinen Likörell-Bildern im Sparkassen-Turm in Pforzheim, verbunden mit einer Spendenaktion für seine Stiftung, die Kinderprojekte in Afrika unterstützt. (Die Ausstellung ist noch bis 22. Mai zu sehen.) Panikpreis-Bandwettbewerb am 7. Juli Sodann ein Antrittsbesuch beim neuen Calwer OB Ralf Eggert, wobei auch über den Panikpreis-Bandwettbewerb auf dem Calwer Marktplatz am 7. Juli gesprochen wurde. Bei schönem Wetter fand diese Besprechung zunächst in einem Café am Marktplatz statt und dann in einer Eisdiele in der Lederstraße. Udo Lindenberg kam allerdings kaum dazu, sich seinem städtischerseits spendierten Eierliköreisbecher zu widmen, da sich schnell eine Traube von Kindern um ihn bildete, die Autogramme von ihm haben wollten, wobei Hand, Backe, Stirn Hose und T-Shirt als Signierflächen angeboten wurden. Von Calw aus ging die Reise nach Lugano, von wo aus wieder das Hesse-Museum in Montagnola besucht wurde, wo gerade der deutsche Botschafter in der Schweiz, Peter Gottwald, war, sodass die Hesse-Wohnung in der Casa Camuzzi und das Museum gemeinsam angeschaut werden konnten. Auch diesmal fand Lindenberg dabei eine Weisheit Hesses, deren Wichtigkeit auch Gottwald bestätigte: "Ich suchte das zu ergründen, was über allen nationalen Verschiedenheiten steht, was von jeder Rasse und von jedem Einzelnen geglaubt und verehrt werden kann." Text und Bild: Herbert Schnierle-Lutz, www.schwarzwaelder-bote.de