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Udo-Lindenberg-Stiftung hat die Hesse-Preisträgerin 2016 benannt

Meldung vom 20.04.2016

Aus seiner Verbundenheit mit Hermann Hesse hat der deutsche Rockmusiker Udo Lindenberg 2006 in Calw eine Stiftung angesiedelt, die vor allem Projekte mit Kindern in Afrika unterstützt. Außerdem wird alle zwei Jahre ein Band-Wettbewerb veranstaltet, mit dem junge Musiker gefördert werden. Der 5. Wettbewerb um den „Panikpreis“ findet am 30. Juli 2016 im Kloster Hirsau bei Calw statt; dabei wird auch ein Sonderpreis für die beste Vertonung eines Hesse-Gedichtes verliehen. Nachdem sich bereits die vorangegangenen vier Wettbewerbe großer Beliebtheit erfreut hatten, bewarben sich auch diesmal wieder beinah 200 Bands und Musiker. Die drei besten von ihnen werden am 30. Juli in Calw-Hirsau zusammen mit Udo Lindenberg und seinem Panikorchester das Hermann-Hesse-Festival gestalten. Kriterien bei der Auswahl waren dabei originelle Texte mit junger kreativer Musik. Einen interessanten Sonderwettbewerb bildet die Vergabe eines Preises für die beste Vertonung eines Gedichtes von Hermann Hesse. Dieser Preis wird von der Sparkasse Pforzheim Calw gesponsert, die mit ihren Sammlungen von Hesse-Werken dem in Calw geborenen Dichter seit langem verbunden ist. Für diesen Hesse-Preis reichten diesmal 30 Musikerinnen und Musiker Vertonungen ein. Prämiert wurde dabei eine Vertonung von Hermann Hesses Gedicht „Ich bin ein Stern“, das er 1896 im Alter von 19 Jahren geschrieben hat. Vertont hat es die österreichische Sängerin Me&LaVie, die es am 30. Juli beim Festival mit ihrer beeindruckenden frischen Stimme vortragen wird. Wie bereits bei den vorherigen vier Wettbewerben haben viele der jungen Sängerinnen und Sänger Jugendgedichte Hermann Hesses gewählt; neben „Ich bin ein Stern“ gehören dazu z.B. auch „Rat“ (1898), „Komm mit“ (1898), „Liebesmüde“ (1899), „Elisabeth“ (1900), „Wie eine Welle“ (1901), „Kennst du das auch?“ (1901), „Valse brillante“ (1901), „Soiree“ (1902) „Meermittag“ (1902), „Julikinder“ (1904) und „Glück“ (1907). Am häufigsten wurde aber wieder „Im Nebel“ (4 x) vertont, gefolgt von „Stufen“ und „Soiree“ (je 3 x) sowie „Gestutzte Eiche“ und „Der Liebende“ (je 2 x). Aus den „Steppenwolf“-Gedichten, die bei den vorherigen Wettbewerben häufiger vorkamen, wurde diesmal nur „Jede Nacht“ vertont. Auch freie Bearbeitungen waren selten; bemerkenswert waren dabei eine Collage aus den Gedichten „Harte Menschen“ und „Blauer Schmetterling“, Bearbeitungen von „Stufen“ und von „Im Nebel“ sowie von dem Prosatext „Incipit Vita Nova“. Bei den bisherigen Wettbewerben ging der Hesse-Sonderpreis 2008 an die Sängerin Nele und ihre Band für eine Vertonung des Gedichtes „Im Nebel“, 2010 an die Sängerin und Pianistin Milene für eine Vertonung des Gedichtes „Buchstaben“, 2012 an die Sängerin und Gitarristin AnnaLu für ein Lied, in das sie das frühe Liebesgedicht „Bitte“ integrierte und 2014 an die Sängerin und Gitarristin Stefanie Hill für ihre Interpretation des Gedichtes „Für Ninon“.   Kulturbüro Herbert Schnierle-Lutz, 20. April 2016  

Zitat der Woche

„Aus den eifrigsten Jungen werden die besten Alten und nicht aus denen, die schon in der Jugend wie Großväter tun.“

Aus Hesses Roman „Gertrud“, 1910