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Veranstaltung in Montagnola über Hermann Hesse und den "Jahrhundertgeiger" Fritz Kreisler

Meldung vom 05.09.2017

Im Museum Hermann Hesse in Montagnola wird am Samstag, den 9. September, um 17.30 Uhr im Saal Boccadoro das Programm "Der Jahrhundertgeiger Fritz Kreisler im Spiegel seines Zeitgenossen Hermann Hesse. Ein Bericht zwischen Dichtung und Wahrheit" von Armin Brunner mit Noëlle Grüebler (Violine) und Andrea Wiesli (Klavier) sowie Graziella Rossi und Helmut Vogel (Sprecher) aufgeführt. Nach grossem Erfolg auf verschiedenen Bühnen in der deutschen Schweiz kommt dieses Programm nun auch ins Tessin. Zahllose Musikliebhaber auf der ganzen Welt und nicht wenige seiner Kollegen aus der Geigenwelt haben stets in überschwänglichen Tönen der Bewunderung über Fritz Kreisler (1875-1962) gesprochen. “König der Geiger” nannten sie ihn – oder “Der Klangzauberer”. Andere dagegen haben ihn abschätzig als “eleganten Caféhausgeiger” bezeichnet. Hermann Hesse hat die Zwiespältigkeit des Phänomens Kreisler 1928 sehr treffend und unterhaltsam in der Betrachtung Virtuosen-Konzert festgehalten, nachdem er ihn in einem Konzert gehört hatte: „Gestern abend war ich in einem Konzert, das sich von den Konzerten, welche ich sonst zu hören gewohnt bin, wesentlich unterschied. Es war das Konzert eines weltberühmten, mondänen Geigenvirtuosen, also eine nicht nur musikalische, sondern auch eine sportliche und vor allem eine gesellschaftliche Angelegenheit. Es verlief denn auch dieses Konzert durchaus anders als andere Konzerte, bei denen es sich bloss um Musik handelt.“ Das Konzept dieses Programms stammt von Armin Brunner, ehemaliger Redaktionsleiter beim Schweizer Fernsehen (SF). Die Texte, gelesen von Graziella Rossi und Helmut Vogel, verbinden literarische und informative Elemente und holen, dank der wunderbaren Musik von Noëlle Grüebler und Andrea Wiesli den «fast vergessenen, einst so populären Geiger Kreisler aus dem musikalischen Souterrain auf die Bühne, wo er hingehört», wie es in den Schaffhauser Nachrichten heisst. Die Musikerinnen spielen nicht nur Kreisler-Stücke, sondern auch Werke von Isaac Albéniz, Antonin Dvorak, Ludwig van Beethoven und Jules Massenet. Die Mitwirkenden: Armin Brunner ist Dirigent und Medienschaffender. Von 1955 bis 1973 Leiter der „Neuen Zürcher Kammeroper“ und der „Schweizer Städte-Oper“. Von 1979 bis 1998 Chef der Redaktion „Musik und Ballett“ des Schweizer Fernsehens. Armin Brunner ist Dr.h.c. der Universität Osnabrück und erhielt u.a. zweimal den Zürcher Fernsehpreis und den Europäischen Medien- und Kommunikationspreis. Er gestaltete er unter dem Motto „Goethe in der Welt - die Welt in Frankfurt“ die grossangelegte Feier zum 250. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe. Von 2000 bis 2009 leitete Armin Brunner die Klubhaus-Konzerte des Migros-Kulturprozents. Die Violinistin Noëlle Grüebler konzertiert als gefragte Solistin und Kammermusikerin in ganz Europa, Nord-, Südamerika und Vorderasien in renommierten Konzertsälen und Konzert-Reihen (Tonhalle Zürich, KKL Luzern, Opera Tel Aviv, St. James Piccadilly London, Festival Gstaad, Spring Festival Budapest u.a.). Ihr Spiel wurde mit nationalen und internationalen Preisen u.a. in London mit dem Gwyneth George Award für ihre Interpretation der Beethoven Violinsonate Nr.3. Die Pianistin Andrea Wiesli ist regelmässig als Solistin, Kammermusikerin und Liedbegleiterin im In- und Ausland zu hören. Neben dem gängigen Konzertrepertoire engagiert sie sich auch für weitgehend unbekannte Werke. Sie ist auch als Musikwissenschaftlerin tätig und promovierte 2016 an der Universität Zürich über die Schubert-Transkriptionen Franz Liszts, wofür sie mit einem der begehrten Forschungskredite ausgezeichnet wurde. Graziella Rossi absolvierte von 1979 bis 1982 die Schauspielakademien Zürich und Prag. Seit 1983 arbeitet sie als Schauspielerin in der Schweiz, in Italien, Frankreich, Österreich, in den USA und in Kanada in den jeweiligen Landessprachen. Seit 1998 gehört sie zu den ständigen Gästen des Zürcher „sogar theaters“. 2003 erhielt Graziella Rossi den Förderpreis des Kulturraums Schaffhausen. Sie ist bei verschiedenen Theaterproduktionen in Hauptrollen zu erleben und wirkte in Hörspielen, Radioübertragungen und Filmen mit. Helmut Vogel machte seine Schauspiel- und Musikausbildung in Wien und Paris. Er gehörte über Jahre dem Ensemble des Zürcher „Theater am Neumarkt“ unter der Direktion von Peter Schweiger an. Seit 1990 ist Helmut Vogel Mitglied des Vaudeville-Theater. Er arbeitet heute freischaffend als Schauspieler und Regisseur im deutschen und englischen Sprachraum und ist im „sogar theater“ sowie im „Theater Rigiblick“ in Zürich regelmässig als Gast präsent.

Zitat der Woche

„Niemand träumt, was ihn nicht angeht.“

Aus Hermann Hesses Roman „Demian“, 1917