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Vorträge zu Thomas Mann und Hermann Hesse Ende November in Tübingen und Zürich

Meldung vom 17.11.2022

Am 29. November 2022, hält Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, Präsident der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft, in Tübingen und einen Tag später der Religions- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Jan Assmann in Zürich einen Vortrag, bei dem jeweils Thomas Mann und Hermann Hesse und ihre Werke Thema sind:

Der Vortrag von Karl-Josef Kuschel am 29. November steht unter dem Thema "Hermann Hesse, Thomas Mann und der Nationalsozialismus" und findet um 19 Uhr im Uhlandsaal der Tübinger Museumsgesellschaft in der Wilhelmstraße 3 statt. Der Eintritt ist frei.

Zum Inhalt des Vortrags wird mitgeteilt: "Während das Hitler-Regime die Welt in einen globalen Krieg stürzt, treiben Hermann Hesse und Thomas Mann ihr Werk voran: Schon 1932 beginnt Hesse in seinem Wohnort im schweizerischen Montagnola mit dem „Glasperlenspiel“, an dem er zehn Jahre arbeiten wird. Die Veröffentlichung wird 1942 in Deutschland verboten, die schweizerische Erstausgabe von 1943 bleibt nahezu unbeachtet. Zu jener Zeit macht sich auch Thomas Mann im Exil in den USA ab Mai 1943 an seinen „Doktor Faustus“ (1947) – einen vordergründig historischen Roman, der die deutsche Kulturgeschichte und ihren Weg in den Nationalsozialismus kritisch reflektiert.

Karl-Josef Kuschel stellt in einem Vortrag die beiden Romane als Zeugnisse und Gegenentwürfe ihrer Zeit vor, die das deutsche Volk und die damals vorherrschende militaristische und rassistische Ideologie besser verstehen lassen. Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Wanderausstellung „Hermann Hesses Schweigen. ‚Das Glasperlenspiel‘ im nationalsozialistischen Deutschland“, die noch bis zum 23. April 2023 dienstags, mittwochs und samstags von 11 bis 17 Uhr im Hesse-Kabinett am Holzmarkt zu sehen ist. www.tuebingen.de/hesse

Am Mittwoch, den 30. November 2022, hält Jan Assmann im Rahmen der jährlichen Thomas Mann Lecture im Audi Max der ETH Zürich um 18 Uhr einen Vortrag mit dem Titel «Thomas Manns ‹Morgenlandfahrt› – die Josephsromane».

Zum Inhalt des Vortrags wird mitgeteilt: Als Thomas Mann im zweiten Band seiner ägyptischen Roman-Tetralogie «Joseph und seine Brüder» einen – so nannte er es in einem Brief an Hermann Hesse – «Fingerzeig» auf das Werk des befreundeten Autors setzte, war damit «Der Steppenwolf» gemeint. Und als 1943 Hesses Roman «Das Glasperlenspiel» erschien, sah Mann darin zuerst die Verbindung zu seinem eigenen Romanprojekt «Doktor Faustus». Jan Assmann geht in seinem Vortrag den bislang weniger etablierten Bezügen zwischen den Werken beider Autoren nach und zeigt die Zusammenhänge zwischen Hesses «Glasperlenspiel» und Manns "Josephs"-Romanen auf.

Der Vortrag wird aufgezeichnet und auf dem Videoportal der ETH Zürich veröffentlicht.

Zitat der Woche

„Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zu viel gegessen hatte.“

Aus Hermann Hesses Essay „Zarathustras Wiederkehr“, 1919