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Vortrag - Krieg und Frieden. Hesse, die Schweizer Flüchtlingspolitik und der Kalte Krieg

Meldung vom 02.10.2009

Am Samstag, 10. Oktober 2009 um 17.30 Uhr, hält Thomas Feitknecht im Museo Hermann Hesse, Sala Boccadoro in Montagnola, einen Vortrag.   Hermann Hesse wurde von 1937 bis 1960 durch den Schweizer Staatsschutz observiert. In den 1950er Jahren wurden vor allem angebliche kommunistische Sympathien registriert. Hingegen fehlen in den Staatschutzakten z.B. Hinweise auf Hesses Einsatz zugunsten von Flüchtlingen während der Nazi-Zeit. Hesse unterhielt in diesem Zusammenhang einen regen Briefwechsel mit Heinrich Rothmund (1888-1961), dem Chef der Eidgenössischen Fremdenpolizei von 1919 bis 1955. Dabei kam es zu brieflichen Auseinandersetzungen, als Hesse die „oft brutale Härte“ und die „rohe Gewalt“ beklagte, mit der in der Schweiz gegen Flüchtlinge vorgegangen werde.   Während des Kalten Kriegs gibt es im Briefwechsel zwischen Hermann Hesse und dem NZZ-Feuilletonchef Werner Weber eine aufschlussreiche Kontroverse. Nach einem verbalen Schlagabtausch reichte Hermann Hesse 1951 die Hand zur Versöhnung: „Wenn ich Sie gekränkt habe, so tut mir das leid.“   Die Nachkriegsjahre konfrontierten Hesse noch mit zwei anderen Problemen: der unfreundlichen Haltung der amerikanischen Besetzungsbehörden in Deutschland und Raubdrucken in der DDR und Japan.   Dr. Thomas Feitknecht ist ehemaliger Leiter des Schweizerischen Literaturarchivs und Autor und Herausgeber mehrerer Publikationen. Zuletzt erschien von Thomas Feitknecht bei „NZZ libro“: Werner Weber. Briefwechsel des Literaturkritikers aus sechs Jahrzehnten.   In seinem Vortrag spricht er über die politischen Gedanken des Schriftstellers.   In deutscher Sprache; Eintritt Fr. 7,50/Fr. 6,00

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899