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Werk über Hesse und Brecht im Dialog mit Buddha, Laotse und Zen erschienen

Meldung vom 19.02.2018

Patmos Verlag

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, der Präsident der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft, hat im Patmos Verlag ein Grundlagenwerk zu Hermann Hesses und Bertolt Brechts Verhältnis zu Buddha, Laotse und Zen veröffentlicht, das überraschende Einblicke in die Kultur- und Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts eröffnet.

Kuschel schreibt im Vorwort dazu: "Hesse und Brecht – eine ungewöhnliche Paarung, zugegeben. Ihre literarischen Welten völlig konträr. Ihre Persönlichkeit und ihr Leben unvergleichbar. Weg und Werk denkbar disparat. Was verbindet dennoch Hesse, den selbsternannten "Einsiedler", Romancier und Lyriker im Bergdorf Montagnola im schweizerischen Tessin, mit Brecht dem Mann des Großstadtdschungels und des revolutionären urbanen Theaters? – Sie verbindet ein Dialog mit beiden großen Gestalten aus der Welt Asiens, mit Buddha und Laotse. Das ist für uns von Interesse, die wir heute noch ganz anders als Hesse und Brecht vor Fragen einer global vernetzten Kultur gestellt sind."

Hermann Hesse und Bertolt Brecht, beide weltberühmte deutschsprachige Dichter, verbindet also das Interesse an der geistigen Welt Indiens, Chinas und Japans. In beider Werk – so verschieden es auch ist – hat sich ein Dialog mit Buddha und Laotse Ausdruck verschafft. Und beide beherrschen, auch wenn die Ergebnisse unterschiedlich ausfallen, die besondere Kunst der Anverwandlung des Fremden ins Eigene. Kenntnisreich erschließt Karl-Josef Kuschel die Asien-Rezeption beider Stimmen deutscher Weltliteratur als eine Lerngeschichte in der Begegnung von Religionen und Kulturen mit Erkenntnisgewinn für die Gegenwart. Eine Entdeckung, wie Literatur sich als "Lebenskunst" verstehen lässt, mitten im "Fluss der Dinge".

Karl-Josef Kuschel: "Im Fluss der Dinge - Hermann Hesse und Bertolt Brecht im Dialog mit Buddha, Laotse und Zen", ISBN 978-3-8436-1042-1, 714 Seiten, 55 Euro, Patmos Verlag, Ostfildern 2018

Karl-Josef Kuschel ist Professor i.R. der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Tübingen, lehrte dort von 1995 bis 2013 Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs. Seit 2012 ist er Kuratoriumsmitglied der "Stiftung Weltethos". 2015 wurde er in den Stiftungsrat des Börsenvereins zur Vergabe des jährlichen Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen und zum Präsidenten der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft gewählt. Sein publizistischer Schwerpunkt liegt auf Veröffentlichungen zum interreligiösen Dialog und zu Religion und Literatur.

(HSL)

Zitat der Woche

„Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zu viel gegessen hatte.“

Aus Hermann Hesses Essay „Zarathustras Wiederkehr“, 1919