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Der "Gerbersauer Lesesommer 2025" startet am 4. Juli in Calw mit einer Lesung auf dem Marktplatz vor dem Hesse-Geburtshaus

04.07.2025 / 19.30 Uhr, Marktplatz Calw, vor dem Hesse-Geburtshaus

Die Abteilung Kultur der Stadt Calw teilt dazu mit:

Drama zwischen Schule und erster Liebe

Calw. Hermann Hesse hat zahlreiche Erzählungen geschrieben, bei denen offensichtlich ist, dass er beim Schreiben Schauplätze in seiner Heimatstadt Calw vor Augen hatte. Diese Erzählungen sind jetzt zum Jubiläumsjahr der Stadt im Insel Verlag in einem Band mit dem Titel „Meine kleine Stadt. Geschichten aus Calw“ erschienen. Und aus diesem Band sind auch die Erzählungen, die in diesem Jahr beim „Gerbersauer Lesesommer“ gelesen werden. Die 1905 geschriebene Erzählung „Der Lateinschüler“, die am 4. Juli um 19:30 Uhr auf dem Marktplatz vor Hesses Geburtshaus (oder bei Regen in der Stadtkirche) gelesen wird, zeigt sehr deutlich, welchen Schauplatz Hesse beim Schreiben vor sich sah: eben sein Geburtshaus. In diesem führte die alteingesessene Calwer Familie Dreiß bis 1888 ein Lebensmittelgeschäft. Und in einem Haus mit einem solchen Laden im Erdgeschoss quartiert auch Hesse seinen „Lateinschüler“ als Kostgänger in einem Stübchen im Dachgeschoss ein. Der 16-jährige Karl Bauer kommt von außerhalb in die Stadt, um hier an der Lateinschule seinen Schulabschluss zu machen. Dabei lernt er aber nicht nur den Schulstoff kennen, sondern auch die Mädchen, die von den Schwarzwalddörfern herunter als Dienstmägde in die Bürgerfamilien gekommen sind. In eine von ihnen verliebt er sich mit der ganzen Heftigkeit der ersten Liebe, und es entspannt sich eine dramatische Romanze, die zwar zu keinem Happyend, aber doch zu einen Ende führt, das versöhnlich und lehrreich ist. Es lesen Ulrike Götz und Rudolf Guckelsberger; die musikalische Umrahmung übernehmen Rainer Hill (Violine) und David Raiser (Violoncello). Karten sind bei der Touristinformation neben dem Calwer Rathaus, an der Abendkasse oder bei www.reservix.de erhältlich.

Zitat der Woche

„Mit der Weisheit geht es uns wie dem Achilles mit der Schildkröte. Sie ist immer ein Stück voraus. Zu ihr unterwegs zu sein, ihrer Anziehungskraft zu folgen, ist dennoch ein guter Weg.“

Aus einem Brief Hesses 1950 an Hans Huber