Gründer der Zeitschrift war 1961 der 2003 in Berlin verstorbene Walter Höllerer. Das Netzwerk seiner Kontakte und Beziehungen habe auch die Zeitschrift geprägt, stellte Laudator Joachim Kalka bei der Preisvergabe im Rückblick auf die Anfangsjahre fest. „Die Technik, welche diese Zeitschrift betreibt, ist die des Seismographen, einer Maschine von hoher Subtilität und Sensibilität – sowie erstaunlicherweise der Fähigkeit, sich alle paar Jahrzehnte umzukonstruieren und in veränderter Gestalt dasselbe Geschäft unbeirrbar zu betreiben.“ Mit dieser Metapher umriss der Laudator Kontinuität und Veränderung zugleich, denen „Spr-i-t-Z“ in den vergangenen 45 Jahren unterworfen war.
Vor allem Thomas Geiger flocht der renommierte Übersetzer und Kritiker einen Lorbeer: „Wer ihn kennt, weiß, dass sich in diesem Redakteur Geduld, eine große Fürsorglichkeit und Fähigkeit zur Ermunterung und eine ganz und gar uneitle, der Liebe zur Sache der Literatur geschuldete Strenge vereint haben.“ Und Joachim Kalka brachte abschließend seine Hoffnung zum Ausdruck, der Calwer Hermann-Hesse-Preis möge dazu beitragen, „diese schöne Zeitschrift dem Interesse der Öffentlichkeit deutlicher sichtbar zu machen.“
Keine der rund 450 Literaturzeitschriften im deutschsprachigen Raum trage sich selbst, bemerkte Thomas Geiger in seiner brillanten Dankesrede. Folglich trage das höchst willkommene Preisgeld zur wirtschaftlichen Sicherung von „Sprache im technischen Zeitalter“ bei. Im Übrigen könne „Spritz“, die im Kölner SH-Verlag erscheint, auch durch ein Jahresabonnement von 35 Euro unterstützt werden.