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Arne Rautenberg

Arne Rautenberg
Andreas Laich

Humorvoll und überaus sympathisch präsentierte sich der 63. Stipendiat der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung bei der Begrüßung in der Geburtsstadt des Nobelpreisträgers. Bis Ende September 2020 bewohnte Arne Rautenberg die Dichterklause im Haus Schaber am Calwer Marktplatz.

Rautenberg hat Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Volkskunde an der Christian-Albrechts-Universität seiner Heimatstadt studiert. Er schreibt neben Gedichten auch Essays, Kurzgeschichten, Romane und arbeitet für verschiedene Feuilletons. In mehreren Einzeltiteln sowie zahlreichen Anthologien sind seine Verse und Kurzgeschichten erschienen. Dazu zählen Reclams Buch der deutschen Geschichte, Jahrbuch der Lyrik aber auch FAZ, DIE ZEIT und Akzente.

Der gebürtige Kieler lebt seit 2000 als freier Schriftsteller und Künstler in der OstseeHafenstadt und hat sich vor allem als Lyriker bundesweit einen Namen gemacht. Dass seine Gedichte in vielen Schulbüchern zu finden sind, empfindet der offenherzige Stipendiat beinahe als „späte Genugtuung“, sei er doch keineswegs ein guter Schüler gewesen.

Als junger Vater begann der heute 53-Jährige, spezielle „Kindergedichte“ für seinen Nachwuchs zu verfassen und dann auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2016 wurde Rautenberg dafür der Josef-Guggenmos-Preis verliehen, die erste Auszeichnung für Kinderlyrik, die je ich Deutschland vergeben wurde. Bereits 2013 erhielt er die Liliencron-Poetik-Dozentur, 2017 wurde er in die deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt, seit 2018 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und in diesem Jahr erhielt er den Kulturpreis seiner Heimatstadt Kiel. Von 2006 bis 2020 war Rautenberg zudem Lehrbeauftragter an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel.

Arne Rautenberg arbeitet jedoch nicht ausschließlich mit Sprache, er ist auch im bildkünstlerischen Bereich kreativ, erschafft Collagen, visuelle Poesie und großformatige Schriftinstallationen. Bei zahlreichen Ausstellungen vor allem im deutschsprachigen Raum hat der Hesse-Stipendiat seine Literatur-Bildkunstwerke einem breiten Publikum erfolgreich nähergebracht.

„Einer der wichtigsten und originellsten Vertreter der deutschsprachigen Kinderlyrik“ attestiert Susan Kreller (1001 Buch) dem mitreißend erzählenden Autor. Und Ina Nefzer (Gecko) schreibt: “Arne Rautenberg ist als Kinderlyriker längst kein Geheimtipp mehr. Seine Gedichte sind von so bezaubernd sprachverspielter Direktheit, dass sie – ob albern oder hintergründig – uns Bilder wie Flöhe in den Kopf setzen.“ Allgemein hervorgehoben wird Rautenbergs Einfühlungsvermögen, seine zugleich altersgerechte und niveauvolle Dichtung, die auch Erwachsenen „höchstes Vergnügen“ bereitet.

Andreas Laich

Zitat der Woche

„Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zu viel gegessen hatte.“

Aus Hermann Hesses Essay „Zarathustras Wiederkehr“, 1919